Die schwierige politische Lage, das Erdbeben und die Benzinkrise im Jahr 2021 sowie chronische Gewalt haben das Gesundheitssystem in Haiti an seine Grenzen gebracht.

 

Ein weiteres Problem sind die häufigen Naturkatastrophen im Land. Daher steigt der Bedarf an medizinischer Versorgung stetig weiter.

Chirurgie

Obwohl es schwierig ist, die funktionierenden medizinischen Einrichtungen aufrechtzuerhalten, leistet Ärzte ohne Grenzen weiterhin traumatologische und chirurgische Hilfe. Unsere Teams versorgen Menschen mit Verbrennungen, Schuss- oder Stichverletzungen und Betroffene von Verkehrsunfällen.

Cholera

Dicht besiedelte Wohngebiete, unhygienische Lebensbedingungen und ein unzureichender Zugang zu sauberem Trinkwasser tragen regelmässig zu Epidemien wie Cholera bei. Durch diese Krankheit sind in Haiti seit 2010 etwa 10 000 Menschen ums Leben gekommen. Ärzte ohne Grenzen bietet Unterstützung bei der Behandlung der Erkrankung und hilft, die Ausbreitung zu verhindern. Dazu chloren unsere Teams das Wasser an Wasserstellen und klären über Hygienemassnahmen auf. Wir leisten auch logistische Unterstützung bei Impfkampagnen gegen Cholera, die vom Gesundheitsministerium im ganzen Land durchgeführt werden.

Sexualisierte Gewalt:

Geschlechtsspezifische sexualisierte Gewalt ist ein grosses Problem in Haiti. Wir betreiben Kliniken und unterstützen Spitäler, um den Betroffenen eine spezialisierte medizinische und psychologische Versorgung sowie soziale Betreuung zu bieten. Auch unsere mobilen Teams, die in unsicheren und schwer zugänglichen Stadtteilen arbeiten, kümmern sich um Betroffene von sexualisierter Gewalt. Eine kostenlose Telefonhotline hat ebenfalls dazu beigetragen, den Zugang zu Behandlungen zu vereinfachen.