21. Dezember 1971 – 21. Dezember 2011: 40 Jahre MSF
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Genau heute vor 40 Jahren wurde MSF gegründet. Mittlerweile ist daraus die wichtigste humanitäre medizinische Organisation entstanden, die in über 70 Ländern aktiv ist.
Am 21. Dezember 1971 schloss sich eine Gruppe französischer Ärzte und Journalisten zusammen, um gemeinsam Médecins Sans Frontières zu gründen. Einige dieser Ärzte waren gerade aus der sezessionistischen Republik Biafra zurückgekehrt, wo sie mit den Schrecken des Bürgerkriegs und der daraus resultierenden Hungersnot konfrontiert wurden. Schockiert darüber, dass in der restlichen Welt kaum Notiz davon genommen wurde, gründeten sie eine unabhängige Organisation mit dem Ziel, Menschen in Not medizinische Hilfe zu leisten und wenn nötig, die Öffentlichkeit auf deren Schicksal aufmerksam zu machen.
Der Anfang war nicht einfach: Allzu oft waren die Freiwilligen auf sich allein gestellt; bei Katastrophen wie dem Erdbeben in Nicaragua 1972 oder dem Hurrikan Fifi in Honduras zwei Jahre später kamen sie schlicht an ihre Grenzen. Ab 1975 half MSF an der thailändischen Grenze den kambodschanischen Flüchtlingen, im Jahr darauf versorgte die Organisation Opfer des Libanonkriegs – MSFs erster Einsatz in einer Konfliktzone. Im Verlauf der Jahre erweiterte die Organisation ihr Tätigkeitsgebiet kontinuierlich und übernahm immer häufiger die Verantwortung bei Epidemien und im Kampf gegen Krankheiten, die von den Forschern der Pharmaindustrie vernachlässigt werden.
Die Erfahrungen auf dem Feld trugen dazu bei, dass die „Ärzte ohne Grenzen“ stets eine dezidierte Meinung vertraten und dabei kein Blatt vor den Mund nahmen. Diese starke Haltung prägte die Geschichte der humanitären Arbeit entscheidend mit. So verurteilte MSF die Unterschlagung von Hilfeleistungen in Äthiopien, prangerte den Genozid in Ruanda wie auch die Bombardierung von Zivilisten in Tschetschenien an und scheute auch nicht davor zurück, nach der Tsunami-Katastrophe zu einem Spendenstopp aufzurufen –die Organisation wird nicht müde, sich für eine unabhängige humanitäre Hilfe einzusetzen (besuchen Sie zu diesem Thema noch bis am 8. Januar unsere Ausstellung in der Cité du Temps in Genf).
Eine internationale Bewegung
MSF wurde in Paris gegründet und ist seither kontinuierlich gewachsen. Die Schweizer Sektion wurde am 3. Juli 1981 in Genf gegründet. Zu Beginn ging es vorwiegend darum, finanzielle Mittel zu sammeln und medizinisches Personal für die von Paris aus geleiteten Einsätze zu rekrutieren. Doch bereits 1984 konnte MSF Schweiz das erste eigene Projekt in Kamerun lancieren. 30 Jahre nach ihrer Gründung zählt die Schweizer Sektion 140 Vollzeitstellen am Hauptsitz in Genf und entsendet jedes Jahr Hunderte Mitarbeiter in die Einsatzgebiete. Mittlerweile gehört MSF Schweiz zu einem der fünf operationellen Zentren der MSF-Bewegung, die sich heute aus insgesamt 19 Sektionen auf vier verschiedenen Kontinenten zusammensetzt. Im Jahr 1999 erhielt MSF den Friedensnobelpreis.