Burkina Faso: Unterstützung für Flüchtlinge aus Mali

Le camp de Mentao, près de Djibo, accueille 3.000 personnes, un chiffre qui a triplé en 3 semaines.

2 Min.

Nach den gewaltsamen Zusammenstössen in Mali, sind fast 20’000 Menschen in den Norden von Burkina Faso geflohen. Im Lager Mentao verteilt MSF Wasser und Nahrungsmittel und ermittelt medizinische Bedürfnisse.

Fast 20’000 Malierinnen und Malier haben seit Mitte Januar 2012 Zuflucht in Burkina Faso gesucht. Sie sind vor den schweren Zusammenstössen zwischen der malischen Armee und Tuareg-Rebellengruppen geflohen. Die meisten Flüchtlinge befinden sich in den Provinzen Oudalan, Seno und Soum im nördlichen Teil von Burkina Faso.
Das Lager Mentao beherbergt 3’000 Vertriebene, vor drei Wochen waren es erst 1’000. „Die Zahl der Flüchtlinge ist stark angestiegen. Wir erwarten in den nächsten Wochen noch einen weiteren Anstieg auf 5’000 bis 10’000 Menschen“, so MSF-Einsatzleiter Jean Hereu.
MSF verteilt 50’000 Liter Wasser pro Tag. Die Teams stellen mit einer ersten Lieferung von fünf Tonnen Reis, roten Bohnen und Öl auch Nahrungsmittel zur Verfügung, was sie so lange weiter tun werden bis das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) seine Notfallhilfe beginnt. Zusammen mit dem Gesundheitsministerium wird MSF ausserdem in den nächsten Tagen die medizinischen Bedürfnisse der Flüchtlinge ermitteln.
Unter den Flüchtlingen sind auch einige Nomaden, die sich an einem Nebenarm des Flusses Niger niedergelassen haben, wo ihr Vieh Zugang zu Wasser hat. Doch die meisten der Flüchtlinge sind an ein sesshafteres Leben gewöhnt und müssen nun ohne Ressourcen auskommen, was sie äusserst verwundbar macht.

„Während unserer ersten Untersuchung war die gesundheitliche Lage noch nicht kritisch. Aber damit die Menschen nicht krank werden, muss der Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung dauerhaft sicher gestellt werden. Wir müssen wachsam sein, denn die Situation könnte sich schnell verschlechtern“, erklärt Logistiker Daho Moussa.

Der Mangel an Regen im Jahr 2011 hatte negative Auswirkungen auf die Ernte, das Weideland und den Wasserstand der Dämme gehabt. Es besteht ausserdem die Gefahr, dass der Zustrom so vieler Menschen mit ihrem Vieh zu Spannungen zwischen den Gemeinden führt und die an sich schon prekäre Situation weiter destabilisiert. Darüber hinaus ist sowohl die Gesundheit der Flüchtlinge als auch diejenige der lokalen Bevölkerung von der unsicheren Nahrungsmittellage bedroht.
Zusätzlich zum Lager Mentao haben die Behörden ein weiteres Gelände in Férélio, in der Provinz Oudalan, eingerichtet. Dort sollen die malischen Flüchtlinge, die sich im nördlichsten Teil von Burkina Faso befinden, untergebracht werden. Ein Team von MSF besuchte dieses zweite Lager am 7. März 2012, um eine Einschätzung der Situation dort zu machen.