Ebola-Epidemie in Guinea: MSF entsendet notfallmässig Spezialisten und Material

Intervention MSF en Ouganda, 2012

2 Min.

24 Ärzte, Krankenpfleger, Logistiker sowie Spezialisten für Hygiene und Abwasser sind bereits vor Ort. Weitere Personen werden das Team in den nächsten Tagen verstärken.

Die medizinische Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) startet im Süden Guineas einen Nothilfeeinsatz, um eine Ebola-Epidemie zu bekämpfen.

Ausbreitung verhindern

Erste Priorität hat für die MSF-Teams vor Ort, Menschen mit Ebola-Symptomen ausfindig zu machen und diese zu isolieren. Gleichzeitig erhalten die Patienten eine qualitativ hochwertige Versorgung. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium hat MSF die Verdachtsfälle in Guéckédou bereits isoliert und bereitet sich darauf vor, in Macentadas Gleiche zu tun. Beide Ortschaften befinden sich in der Region Nzérékoré im Süden Guineas. „Die Isolierung ist das Allerwichtigste, um die Ausbreitung dieser hoch ansteckenden Krankheit zu verhindern“, sagt Dr. Esther Sterk, Expertin für Tropenkrankheiten bei MSF. „Spezialisiertes Personal kümmert sich hier um die Patienten, die Anzeichen einer Ansteckung aufweisen.“ Des Weiteren sucht MSF – ebenfalls in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden – aktiv nach Personen, die sich bei den bereits infizierten Patienten angesteckt haben könnten. Mobile Teams überwachen zudem die angrenzenden Ländern, insbesondere Sierra Leone und Liberia, wo ebenfalls Verdachtsfälle gemeldet wurden.

33 Tonnen Material

Zurzeit fliegt MSF 33 Tonnen Material mit 2 Charter-Flugzeugen aus Belgien und Frankreich ein, um möglichst rasch die für die Isolierung der Patienten, die Abwasserreinigung sowie den Schutz der Teams nötigen Medikamente und Materialen zur Verfügung zu haben.
Bis heute sind vom Gesundheitsministerium 86 Verdachtsfälle registriert worden. 6 Infektionen wurden bis anhin bestätigt und 59 Patienten verstarben. Das Ebola-Fieber der Familie der Filoviren ist eine seltene aber schwerwiegende und häufig tödliche Krankheit. Sie breitet sich rasch durch Kontakt zu infizierten Menschen oder Tieren aus. Sie überträgt sich über Blut sowie Körperflüssigkeiten.
Die letzten Ebola-Epidemien hatten 2012 mehrere Dutzend Menschen in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo das Leben gekostet. In Guinea tritt die Krankheit zum ersten Mal auf. MSF ist seit 2001 im Land tätig und führt Projekte zur Bekämpfung von HIV/Aids in Conakry sowie gegen Malaria in Guéckédou. Zudem reagiert die medizinische Organisation immer wieder auf Notfälle und leistete in den vergangenen Jahren insbesondere bei Cholera- und Menengitis-Epidemien Hilfe.