Kamerun: MSF unterstützt Behörden im Kampf gegen Cholera

Depuis 14 mois, la capitale économique du Cameroun, fait face à une épidémie de choléra.

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Anfang November hat MSF in der kamerunischen Küstenregion Wouri ein Notprojekt gestartet, um die von der Choleraepidemie betroffene Bevölkerung der Stadt Douala zu versorgen. Über zwei Millionen Menschen leben in dieser Wirtschaftsmetropole.

Seit September 2010 wütet in Douala eine Choleraepidemie. Die Krankheit hat sich in der ganzen Stadt ausgebreitet und flammt immer wieder in verschiedenen Gesundheitsbezirken auf. Bereits während der “kleinen Regenzeit” Ende März 2011 hatte die Epidemie mit 120 Fällen pro Woche ihren Höhepunkt erreicht. Doch seit September ist die Zahl weiter angestiegen; Mitte Oktober wurden innerhalb einer Woche 400 Fälle registriert.
“Die lokalen Gesundheitsinstitutionen waren nicht mehr in der Lage, die Patienten angemessen zu versorgen. Während unserer Evaluierung haben wir zwei bis drei Patienten in einem Bett gesehen, andere lagen auf Bänken oder auf dem Boden, und die Hygienebedingungen waren erbärmlich. Die Cholera-Behandlungseinheiten hatten ihre Grenzen erreicht und der Zustrom von Patienten konnte nicht mehr bewältigt werden”, berichtet Dr. Narcisse Wega, Nothilfekoordinator von MSF.
In wenigen Tagen hat MSF innerhalb des Spitals von Laquintinie ein Cholera-Behandlungszentrum eröffnet, welches von allen Stadtteilen aus einfach zugänglich ist, und konnte dadurch die Behandlungseinheiten an der Peripherie entlasten. “Wir haben die meisten Patienten aus den Aussengebieten nach Laquintinie verlegt und zusätzlich ein System eingeführt, um die Kranken per Ambulanz abzuholen“. In weniger als zwei Wochen haben die MSF-Teams über 350 Patienten betreut.
In den elf Behandlungszentren wurden zudem orale Rehydrationsstellen eingerichtet, wo die Kranken mit Trinklösungen versorgt werden, um den Verlust an Wasser und Elektrolyten wieder auszugleichen. “Anfang November konnten in Kamerun keine Trinklösungen mehr geliefert werden und die Mischung musste von Hand zubereitet werden. MSF unterstützte deshalb das Gesundheitsministerium mit der Lieferung von über 120'000 Lösungen, was die Behandlung von ungefähr 12'000 Patienten ermöglicht – eine Ziffer, die weit über unserer Erwartung liegt“, erklärt Dr. Wega.
MSF setzt sich darüber hinaus für die Prävention der Choleraübertragung ein; so wird etwa Wasser mit Chlor behandelt und desinfiziert, und die Bevölkerung wird mit Sensibilisierungskampagnen und über die Medien über die richtige Verhaltensweise informiert.

Die Patienten kommen aus benachteiligten Gebieten

“Wenn man die Herkunft der Patienten analysiert, stellt man fest, dass die meisten aus benachteiligten Vierteln stammen. Ihre Unterkünfte wurden in Gebieten gebaut, die kaum vor Überschwemmungen geschützt und zum Wohnen nicht geeignet sind. Die Menschen leben unter prekären Hygienebedingungen eng aufeinander. Es gibt weder Latrinen noch Zugang zu Trinkwasser. Angesichts solcher strukturellen Probleme, welche die Verbreitung der Krankheit begünstigen, kann die Choleraepidemie nicht durch medizinische Massnahmen allein bekämpft werden: nebst der Versorgung der Patienten sensibilisieren wir deshalb die Bevölkerung in Bezug auf die Hygiene. Doch wir müssen uns bereit halten, um bei der nächsten Regenzeit im März wieder von vorne zu beginnen”, erklärt Dr.Wega.
Seit Mitte November stellen wir eine Abnahme der Fälle fest; das Cholera-Behandlungszentrum in Laquintinie zählt pro Tag nur noch 15 neue Patienten, gegenüber 40 Aufnahmen in der vergangenen Woche. “Dies entspricht dem Ende der Regenzeit vor ungefähr zehn Tagen, obwohl die Trockenzeit schon früher, Mitte Oktober, hätte anfangen sollen”, präzisiert der Nothilfekoordinator.
MSF bereitet sich darauf vor, in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden von Douala die Nothilfeintervention zu beenden: in sämtlichen elf Behandlungszentren der Stadt werden Fortbildungen für das Personal in Bezug auf die Patientenaufnahme, den Behandlungsweg und die Hygiene durchgeführt. „Ziel ist es, ihnen das nötige Wissen zu vermitteln, damit sie die nächste Epidemie selbständig bewältigen können“, schliesst Dr. Wega ab.
MSF ist seit 1984 im Kamerun tätig. Im Spital von Nylon in Douala unterstützt die Organisation ein Pilotprojekt für die Behandlung von HIV-Patienten, die eine Medikamentenresistenz entwickelt haben und eine Zweitlinientherapie benötigen. In Akonolinga im Landesinnern versorgt MSF Patienten mit Buruli-Ulkus.