MSF behandelt nach schweren Kämpfen in Malakal mehr als 100 Verwundete

Les structures de santé existantes peinent à répondre à la forte demande en soins médicaux des personnes déplacées.

2 Min.

Nach schweren Kämpfen in Malakal im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile haben Teams von MSF in Malakal sowie in der Stadt Nasir 116 Personen mit Schussverletzungen behandelt. Die Kämpfe in den Bundesstaaten Upper Nile, Unity und Jonglei verursachten Hunderte Verletzte, Tausende Menschen wurden vertrieben.

"Jeden Tag behandeln wir mehr Verletzte in unseren Kliniken", sagt Raphael Gorgeu, Landeskoordinator von MSF im Südsudan." Gleichzeitig sind wir sehr besorgt über das Schicksal der Hunderttausenden Vertriebenen im ganzen Land. Die meisten sind überstürzt geflohen und haben kaum Nahrung und Wasser oder Zugang zu Gesundheitsversorgung. Die Kämpfe in Malakal in den vergangenen Tagen hindern uns überdies dabei, die Vertriebenen zu erreichen und schneiden sie von der dringend benötigten medizinischen und humanitären Hilfe ab."
Der grosse Bedarf der Vertriebenen an medizinischer Hilfe setzt die gesundheitlichen Einrichtungen unter zunehmenden Druck; einige Kliniken und Spitäler können ankommende Patienten bereits kaum mehr aufnehmen. Um auf den zunehmenden Bedarf zu reagieren, baut MSF die Nothilfe-Teams weiter aus.
In den vergangenen Wochen haben die Nothilfe-Teams von MSF ihre Hilfe für die Vertriebenen in Awerial im Bundesstaat Lakes und in der Hauptstadt Juba verstärkt. Die Teams leisten seit Kurzem auch Hilfe für die Vertriebenen, die von Bentiu in Richtung Leer im Bundesstaat Unity geflohen sind, sowie für die Menschen in Nasir und Malakal im Bundesstaat Upper Nile, in Lankien im Bundesstaat Jonglei sowie in Nimule im Bundesstaat Eastern Equatoria an der Grenze zu Uganda. Ausserhalb des Landes unterstützen die MSF-Teams das Gesundheitssystem von Uganda und Kenia bei der medizinischen Versorgung und der Trinkwasseraufbereitung für die Flüchtlinge. Ein weiteres Team führt eine Evaluierung des medizinischen Bedarfs in Äthiopien durch.

Abgesehen davon betreibt MSF weiterhin reguläre Projekte im gesamten Südsudan – derzeit insgesamt 15 Projekte in neun der zehn Bundesstaaten. In den vergangenen Monaten haben die MSF-Teams 41’899 Untersuchungen durchgeführt, 1’629 Patienten in ihren Gesundheitseinrichtungen aufgenommen, 282 chirurgische Eingriffe vorgenommen, 852 Geburten begleitet und 655 Kriegsverletzte versorgt. Fünfzig Tonnen an medizinischem und logistischem Material wurden an die verschiedenen Projekte geliefert.
MSF ruft alle an diesem Konflikt Beteiligten dazu auf, die Integrität medizinischer Einrichtungen zu respektieren, Hilfsorganisationen den Zugang zu betroffenen Bevölkerungsgruppen zu erlauben und Patienten den Zugang zu medizinischer Versorgung zu gewähren – unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit.