MSF im Einsatz zugunsten der Unwetteropfer in Guatemala und Honduras
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Mitte Oktober haben die durch einen schweren Tropensturm ausgelösten Überschwemmungen in mehreren Provinzen der Pazifikküste von Guatemala grosse Schäden verursacht.
Dies hat MSF dazu bewogen, den Bewohnern von 13 Dörfern der Gemeinde Nueva Concepciòn Hilfsgüter und Grundnahrungsmittel zur Verfügung zu stellen. Die zur südlich gelegenen Provinz Escuintla zählende Gemeinde hat in der Tat schwerste Zerstörungen zu beklagen, wobei dort noch immer ungefähr 5'000 Menschen auf Hilfeleistung warten.
“Eine erste Grundversorgung an Lebensmitteln und Arzneien ist vor Ort sichergestellt worden“, sagte Stefano Zannini, Notfallkoordinator von MSF. “Wir werden jedoch Decken, Matratzen und Hygiene-Sets an die etwa 1'000 Familien verteilen, welche in abgelegenen, nur schwer zugänglichen Gebieten leben. Einige Familien befinden sich noch in Notunterkünften, andere haben in ihre Häuser zurückkehren können; es gibt aber auch Familien, welche alles verloren haben“, ergänzte Zannini. “Vordringlich ist es nun, einer Verbreitung von Atemwegsinfektionen und anderen, durch mangelnde Hygiene verursachten Krankheiten Einhalt zu gebieten“.
In Honduras, wo die sintflutartigen Regenfälle Tausende von Menschen in Mitleidenschaft gezogen haben, hat MSF eine mobile Klinik eröffnet und damit in den Dörfern der Gemeinde Marcovia im Süden des Landes über 140 Patienten medizinisch versorgen können. Erste bedarfsrelevante Abklärungen haben ergeben, dass die Gesundheitsversorgung für die lokale Bevölkerung innert kurzer Frist wiederhergestellt werden konnte, und dass die Menschen in ausreichendem Masse unentgeltliche medizinische Pflege erhielten. Dies hat MSF dazu bewogen, ihr Augenmerk im Wesentlichen auf die epidemiologische Überwachung von Infektionskrankheiten wie das Dengue-Fieber, Malaria und die Leptospirose zu richten. Auch hat die humanitäre Organisation 20 verseuchte Brunnen desinfiziert und damit für die örtliche Trinkwasserversorgung wieder zugänglich gemacht. Darüber hinaus wird das Antibiotikum Doxycycline in grossen Mengen an die Bevölkerung verabreicht, um damit die örtlichen Gesundheitszentren bei der Vorbeugung gegen die dort noch immer endemische Leptospirose zu unterstützen.
MSF ist in Guatemala seit 1984 im Rahmen verschiedener Hilfsprogramme tätig. Zurzeit gewährt die Organisation in Guatemala-Stadt Opfern sexueller Gewalt sozialmedizinische und psychologische Betreuung. In Honduras ist MSF schon seit 1974 im Einsatz und stellt gegenwärtig in dessen Hauptstadt Tegucigalpa für die ärmsten Bevölkerungsschichten, welche oftmals Opfer von Gewalt werden, eine medizinische Grundversorgung sicher. Mittelamerika wird von einer Vielzahl von Naturkatastrophen heimgesucht: deshalb hält sich ein MSF-Notfallteam in Panama bereit, um den betroffenen Menschen der Region bei Bedarf umgehend erste Hilfe leisten zu können.