MSF unterstützt weiterhin Flutopfer in den Philippinen

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MSF unterstützt in Manila und im Norden der Philippinen weiterhin die Menschen, die am schwersten von den Tropenstürmen Ketsana und Parma betroffen sind. Die Tropenstürme haben die Insel am 26. September und am 3. Oktober 2009 erreicht. Mehr als 8,4 Millionen Menschen sind betroffen und nahezu 850 Menschen wurden getötet.

Zehntausende Menschen leben in Manila und Umgebung immer noch unter schwierigen Bedingungen in überfüllten Evakuierungszentren oder teilweise überfluteten Häusern. Aufgrund der Lebensbedingungen ist die Bevölkerung ansteckenden Krankheiten ausgesetzt und medizinische Nachsorge ist entscheidend.

Hilfe in Manila und Umgebung

In den Slums in der Nähe eines Kanals im Osten von Manila und in allen betroffenen Gebieten in der Region Laguna Bay hat MSF mobile Teams, die medizinische Hilfe leisten und Patienten in Krankenhäuser überweisen. „Am meisten sehen wir Atemwegs- und Hautinfektionen, aber auch Fälle von Durchfall“, erklärt Pierluigi Testa, Nothilfekoordinator von MSF auf den Philippinen. „Einige unserer Kollegen helfen dem Gesundheitsministerium bei einer nationalen Impfkampagne gegen Masern und Tetanus“.
Mitarbeiter von MSF haben seit Beginn der Notsituation mehr als 2’200 Behandlungen durchgeführt. Sie bieten den Flutopfern darüber hinaus psychologische Hilfe an.
MSF hat in den überfüllten Evakuierungszentren 50 Latrinen gebaut. In den überfluteten Gegenden, in denen die Menschen in Behelfsunterkünften leben, beseitigt die Organisation Abfälle, um einer Verseuchung vorzubeugen, da die meisten Latrinen unter Wasser stehen. MSF verteilt ausserdem Hygienekits welche Chlor und Bürsten beinhalten, um die Hygiene in den Evakuierungszentren zu verbessern.
In der Viertel Laguna Bay unterstützt MSF die Kontrolle und Überwachung möglicher Fälle von Leptospirose, einer bakteriellen Infektion, die entsteht, wenn man tierischem Urin oder Durchfall ausgesetzt ist. MSF unterstützt darüber hinaus die Gesundheitsbehörde bei der Behandlung von Patienten, bei sanitären Arbeiten und Gesundheitsaufklärung in den Gemeinden, in denen die Fälle von wässrigem Durchfall zugenommen haben. Es werden 13 Wassertanks zur Verfügung gestellt, um sauberes Wasser zu gewährleisten.
Mehr als 15’000 Menschen in Manila und Umgebung haben von der Organisation Hygienekits bekommen. Diese beinhalten Seife und Zahnbürsten, aber auch Kochutensilien und Decken. Es wurde in einigen Regionen Werkzeug verteilt, damit die Menschen sich wieder Häuser bauen können.

Hilfe im Norden der Philippinen

Mitarbeiter von MSF arbeiten auch in den Regionen Ilocos Norte, Cagayan, Pangasinan und Tarlac im Norden der Insel Luzon, in denen der Tropensturm Parma nach wochenlangem heftigen Regen Chaos verursacht hat. MSF hat hier mehr als 1’900 medizinische Untersuchungen durchgeführt und 6’700 Hygienekits verteilt. Dort wo die Häuser beschädigt oder zerstört wurden, wurden Baukits ausgeteilt. Weitere 6’000 Hygienekits und 600 Baukits sollen in der kommenden Woche verteilt werden.
Die Wasser- und Sanitärexperten von MSF haben begonnen, für die vertriebenen Familien in dem Ort Rosales in der Region Pangasinan 40 Latrinen zu bauen.
Die Organisation plant als Folge einer Untersuchung in der Provinz Benguet dort Baukits zu verteilen, wo die Gemeinden durch schwere Schlammlawinen nach wochenlangem Regen verwüstet wurden.
Nachdem der Tropensturm Ketsana die Philippinen getroffen hat, schlug er auch in Vietnam zu. Dutzende Menschen wurden in überfluteten Gegenden getötet. MSF hat Krankenpfleger und einen Logistiker geschickt, um die Bedürfnisse der Opfer in der Regionen Da Nang, Hoi An, Quang Ngai und Kontum in der Mitte Vietnams zu untersuchen. Da bereits andere Hilfsorganisationen helfen, hat sich MSF gegen eine Nothilfeintervention in der Region entschieden.