Nach erneuten Kämpfen behandelt MSF in Bangui 38 Verwundete
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Trotz Anwesenheit der internationalen Truppen geht die Gewalt in Bangui weiter.
In den vergangenen Tagen ist es in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui erneut zu Auseinandersetzungen gekommen. Zwischen dem 22. und dem 24. März waren in den beiden Stadtvierteln PK5 und PK12 schweres Maschinengewehrfeuer und Explosionen von Granaten zu hören. Die medizinischen Teams von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) behandelten bisher 38 Verwundete, von denen drei ihren Verletzungen erlagen.
In den betroffenen Vierteln sind seit mehreren Wochen tausende Muslime eingeschlossen. Internationale Truppen versuchen sie vor Angriffen der Anti-Balaka-Milizen zu beschützen. „Diese erneuten Angriffe zeigen, dass die Gewalt in Bangui noch nicht vorbei ist, trotz der Anwesenheit internationaler Truppen“, sagt Hakim Chkam, Einsatzleiter von MSF in der Zentralafrikanischen Republik. „Von den 38 Verwundeten, die wir behandelten, hatten die meisten Verletzungen durch Kugeln, Granatsplitter und Macheten erlitten.“
Ein Notdienst mit Ambulanzen wurde eingerichtet, um Patienten aus PK5 und PK12 in das allgemeine Spital der Stadt zu bringen, das von MSF im Bereich der Notfall-Chirurgie unterstützt wird. Doch die Gewalt behindert sowohl die Transporte der Verletzten als auch die Bemühungen, Nothilfe zu leisten.
Notversorgung am Flughafen
Ein reduziertes Team von MSF hält am Flughafen von Bangui unterdessen die medizinische Notversorgung für die Vertriebenen im Mpoko-Lager aufrecht, das in der Nähe des PK5-Viertels liegt. Innerhalb von 24 Stunden behandelte das Team hier 15 Verletzte und überwies drei Schwerverletzte in das allgemeine Spital. Die regulären medizinischen Behandlungen in Mpoko musste MSF jedoch einstellen. Rund 60’000 Menschen haben in dem Lager, in dem unerträgliche Bedingungen herrschen, Schutz gesucht.
„Mit jedem neuen Gewaltausbruch fliehen mehr Menschen zurück in das Lager oder in andere Teile von Bangui“, sagt Chkam. Ein Team von MSF wird deshalb die Bedürfnisse der Menschen evaluieren, die nach den jüngsten Angriffen in die Viertel St. Jacques, Bimbo und Carriere geflohen sind.
Aktivitäten von MSF in der Zentralafrikanischen Republik
MSF ist seit 1997 in der Zentralafrikanischen Republik tätig. Derzeit sind mehr als 300 internationale und über 2’000 zentralafrikanische Mitarbeiter im Einsatz. Die medizinische Hilfsorganisation betreibt sieben reguläre Programme (in Batangafo, Carnot, Kabo, Ndélé, Paoua, Bria und Zémio) und acht Notfall-Projekte (in Bangui, Berbérati, Bouar, Boguila, Bossangoa, Bangassou und Bocaranga, sowie mobile Kliniken im Nordwesten des Landes). MSF leistet auch Nothilfe für zentralafrikanische Flüchtlinge in Tschad, Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo.