Philippinen: MSF sorgt sich um Wohlergehen von nahezu vier Millionen Menschen

Philippines, 04.10.2009

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Am vergangenen Samstag hat ein zweiter Wirbelsturm den Norden der Philippinen getroffen. Er hat grossen Schaden angerichtet und 15 Menschen getötet. 170'000 Menschen wurden in Erwartung des Wirbelsturm „Parma“ im Vorfeld evakuiert. Ein Team von MSF ist heute in die Stadt Tuguegarao im Norden der Insel aufgebrochen, um die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen zu untersuchen.

Der Wirbelsturm hat weniger Regen mit sich gebracht als erwartet, zur Erleichterung der Bewohner der Hauptstadt Manila. Viele haben dort nach dem Wirbelsturm Kestsana am vergangenen Samstag zuschauen müssen, wie ihre Häuser in den Fluten verschwinden. Nach offiziellen Angaben sind in Manila und Umgebung etwa 300 Menschen durch den Wirbelsturm Kestsana getötet und 320'000 vertrieben worden. Insgesamt sind 3,9 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen.
„Heftiger Regen hätte die bereits schwierige Situation verschärft“, sagt Oifa Bouriachi, Nothilfekoordinator von MSF in Manila. „Manila und die nähere Umgebung wurde durch den Wirbelsturm in der vergangenen Woche verwüstet. Zehntausende Familien leben noch in Evakuierungszentren. Unsere Mitarbeiter untersuchen weiterhin die Lage und leisten die Unterstützung, die nötig ist.“
MSF hat zur Unterstützung ein internationales Nothilfe-Team von 20 Mitarbeitern auf die Philippinen geschickt. Zwei mobile Teams führen täglich etwa 140 medizinische Konsultationen in einigen der 505 Evakuierungszentren in Manila und Umgebung durch. Außerdem werden die Menschen psychologisch unterstützt, die an posttraumatischem Stress leiden. MSF verteilt darüber hinaus Gebrauchsgegenstände an die Menschen in den Evakuierungszentren, einschließlich Hygienepakete für 6'500 Personen. Ab morgen werden auch in Laguna Bay südöstlich von Manila Gebrauchsgegenstände verteilt. Dazu gehören Seife, Schüsseln und Plastikplanen. Die Menschen werden dort ebenfalls ambulant behandelt. Das Gebiet steht immer noch völlig unter Wasser und rund 100'000 Menschen leben in Evakuierungszentren.
Teams von MSF untersuchen, auch per Hubschrauber, die Situation in und um Manila kontinuierlich neu. Auch wenn die philippinischen Behörden unverzüglich und effektiv reagiert haben, haben einige Regionen noch keine Hilfe erhalten. Die unermessliche Weite und Topografie der Region macht es schwierig, die Menschen zu erreichen, die möglicherweise dringend Hilfe benötigen.

Unterdessen bleiben die Menschen ängstlich

„Es ist die Jahreszeit für den Monsun auf den Philippinen und es wird befürchtet, das es in den kommenden Tagen noch mehr regnen wird. Die Wettervorhersage sieht nicht gut aus. Erneute Fluten wären für die Bevölkerung, die bereits schutzlos ist, katastrophal. Viele Regionen sind noch immer unter Wasser. Alle sind sehr aufmerksam“, erklärt OIfa Bouriachi.