Sudan: Impfkampagne gegen Gelbfieber
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In einer gemeinsamen Aktion zur Bekämpfung von Gelbfieber haben MSF und das Gesundheitsministerium über 750'000 Personen geimpft.
Die erste Phase der Impfkampagne, bei der in der Region Darfur 2,5 Millionen Menschen gegen Gelbfieber geimpft werden sollen, ging am 4. Dezember 2012 zu Ende. Die Kampagne wurde von den sudanesischen Gesundheitsbehörden lanciert; die humanitäre medizinische Nothilfeorganisation Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) leistete medizinische und logistische Unterstützung mit dem Ziel, einer Epidemie vorzubeugen.
Im Laufe dieser Kampagne wurden über 750’000 Personen geimpft. „Wir hatten wirklich wenig Zeit für die Vorbereitungen,“ erzählt Kevin Coppock von MSF. „Zum Glück hatten wir dieses Jahr ein Notfallprogramm aufgestellt. Innerhalb von 24 Stunden waren wir in der Lage, Notfallteams zu mobilisieren sowie Medikamente und medizinisches Material zu liefern. MSF unterstützte die Kampagne in fünf Zentren im Norden und im Zentrum der Region Darfur, einschiesslich Saraf Omra, Al Seraif, Wadi Salih, Azoum und Zalinge.
Zusammen mit dem Gesundheitsministerium kümmert sich MSF zur Zeit um 68 Patienten in Nord-Darfur, bei denen Verdacht auf Gelbfieber besteht. Gemeinsame Teams behandelten weitere 72 Personen mit Verdacht auf Gelbfieber im Spital Elgeniena in West-Darfur und 62 Patienten im Spital Zalinge in Zentral-Darfur.
Mangels einer spezifischen Behandlung gegen Gelbfieber behandeln die Ärzte lediglich die Symptome der Krankheit wie Fieber, Gelbsucht und Hämorrhagie. Bei schweren Fällen können Leber- und Nierenschäden auftreten.
Gemäss der Weltgesundheitsorganistation überleben 50 Prozent der Personen, die an der schwersten Form von Gelbfieber erkrankt sind, die Krankheit nicht. Mit Stand vom 19. Dezember 2012 wurden in der Region Darfur laut dem sudanesischen Gesundheitsministerium 836 Fälle von Gelbfieber registriert, davon 168 Todesfälle.
„Sofortige Impfung ist entscheidend“
Gelbfieber ist häufig in abgelegenen Gebieten endemisch, wo es kaum Gesundheitseinrichtungen gibt und es für die Bewohner schwierig ist, rechtzeitig eine wirksame Behandlung zu erhalten. „Gelbfieber kann sich sehr schnell ausbreiten,“ betont Francisco Otero von MSF. „Es reicht ein einziger Fall, um von einem Ausbruch zu sprechen. Um die Menschen vor der Ansteckung zu schützen, ist eine sofortige Impfung entscheidend.“
Die Impfkampagne richtet sich an Erwachsene und Kinder ab neun Monaten. MSF liefert auch Medikamente und medizinisches Bedarfsmaterial, um die Gesundheitsdienste in Saraf Omra und Al Seraif bei der Behandlung von Fällen zu unterstützen, bildet Impf- und Gesundheitsförderungsteams aus und nimmt an der epidemiologischen Überwachung teil. Das mobile Team von MSF in Zalingi ist aktiv beim Aufspüren von neuen Fällen, bei der Bekämpfung der Krankheitserreger sowie bei der gesundheitlichen Aufklärung.
Die Aktivitäten von MSF im Sudan
Seit 1979 leistet MSF medizinische Unterstützung für die Menschen im Sudan. Gegenwärtig leitet die Organisation Projekte in den Bundesstaaten Nord-, Ost- und Süd-Darfur sowie in Gedaref und Sennar. Die angebotenen Leistungen umfassen medizinische Grundversorgung sowie fachärztliche Versorgung. Bei Bedarf greift MSF auch bei medizinischen Notfällen ein.