Sudan: MSF impft in Al Gedaref über 300‘000 Kinder gegen Masern
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Im März wurden mehrere Todesfälle gemeldet. Die Impfung ist der beste Schutz gegen die Krankheit.
Am 26. Mai 2013 ging im sudanesischen Bundesstaat Al Gedaref eine Impfkampagne gegen Masern zu Ende, mit der über 300‘000 Kinder erreicht werden konnten. Das Ziel der Impfkampagne war, den Ausbruch einer Masernepidemie zu verhindern. Sie wurde gemeinsam vom sudanesischen Gesundheitsministerium und der internationalen humanitären Organisation Médecins Sans Frontières/ Ärzte ohne Grenzen (MSF) in fünf Ortschaften im Bundesstaat Al Gedaref durchgeführt. MSF sorgte für die medizinische und logistische Unterstützung.
Im März 2013 starben drei Kinder unter 15 Jahren an Masern und die Behörden stellten im Bundesstaat Al Gedaref 32 bestätigte Masernfälle sowie 200 Verdachtsfälle fest.
„Das erste Notfallteam von MSF war innerhalb von 24 Stunden vor Ort, um das Personal der öffentlichen Gesundheitsdienste zu verstärken“, erzählt Karina Rashidova, die MSF-Einsatzleiterin im Sudan. „Ein einziger im Labor bestätigter Fall reicht bereits aus, um vom Ausbruch einer Epidemie auszugehen. Da Masern höchst ansteckend sind, muss sofort geimpft werden.“ MSF unterstützte die Kampagne im Bundesstaat Al Gedaref in den fünf Ortschaften Ost-Galabat, West-Galabat, Gala Alnahal, Basunda und Rahad. Unter anderem galt es sicherzustellen, dass die Impfstoffe sachgemäss transportiert und gelagert wurden, da Masernimpfstoffe bis zur Verabreichung ununterbrochen kühl gehalten werden müssen.
Symptome behandeln und Komplikationen vermeiden
Weil es für die Viruserkrankung Masern keine spezifische Therapie gibt, werden hauptsächlich die Symptome behandelt sowie mögliche Komplikationen wie hohes Fieber, laufende Nase, Husten, Augeninfektionen, Ausschläge, Durchfall, Atemwegserkrankungen und Mangelernährung. Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden behandelte MSF in den fünf Dörfern insgesamt 954 Patienten mit Verdacht auf Masern. Ab März unterstützte MSF die stationäre Behandlung von 24 Patienten im Spital von Al Gedaref. Zwanzig von ihnen konnten mittlerweile entlassen werden, doch die vier anderen starben.
Die Impfung bleibt der beste Schutz gegen Masern. „Wir haben mobile Teams in die Dörfer geschickt, um die Menschen zu informieren und zu impfen. So konnten täglich über 1‘000 Kinder geimpft werden“, berichtet Karina Rashidova.
Masern sind sehr ansteckend und dort, wo Menschen eng beieinander leben, ist das Infektionsrisiko besonders hoch. Die Impfkampagne richtete sich an Kinder zwischen sechs Monaten und 15 Jahren, da ihr Immunsystem noch in der Entwicklung ist und sie deshalb anfälliger sind. Mangelernährte Kinder unter fünf Jahren sind besonders gefährdet.
Die Aktivitäten von MSF im Sudan
MSF leistet seit 1979 medizinische Hilfe für die Menschen im Sudan. Derzeit leitet die Organisation medizinische Programme in den Bundesstaaten Nord- und West-Darfur sowie Al Gedaref und Sennar. MSF bietet nebst der medizinischen Grundversorgung auch spezialisierte Behandlungen an und reagiert auf medizinische Notfallsituationen.