Sudan: MSF versorgt 42 Verwundete nach Kämpfen in Abyei
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MSF behandelt 42 Menschen in der Region Abyei im Sudan, die bei den Zusammenstössen in der Nacht zum 21. Mai 2011 verletzt worden sind. Sie wurden in das MSF-Spital eingeliefert, das 40 Kilometer südlich von Abyei liegt.
Die Bevölkerung von Abyei ist am 21. Mai vor der eskalierenden Gewalt geflohen; nur wenige Menschen sind zurückgeblieben. Die MSF-Teams haben die Aktivitäten zur medizinischen Grundversorgung fast vollständig aufgegeben und unterstützen nun die Vertriebenen in Agok. Die Teams der Organisation stehen dort bereit, um weitere Verletzte aufnehmen zu können. Die Mitarbeiter bereiten zudem mobile Kliniken vor, um ausserhalb des Spitals medizinische Hilfe leisten zu können und falls nötig Nothilfegüter – etwa zum Aufbau von Unterkünften – verteilen zu können. Seit Januar 2011 verfügt das Spital von Agok über einen vollständig ausgestatteten Operationssaal.
Angesichts des Referendums im Januar 2011 hatten sich die MSF-Teams auf zusätzliche medizinische Herausforderungen vorbereitet. Als einzige medizinisch-humanitäre Organisation in der umkämpften Region von Abyei, leistet MSF seit 2006 dringend benötigte medizinische Grundversorgung. Seither ist es immer schwieriger geworden zu helfen, und der Zugang zur betroffenen Bevölkerung ist aufgrund der unsicheren Lage vielerorts nicht mehr möglich.
MSF im Sudan
Seit 1979 leistet MSF im Sudan medizinische Nothilfe und führt zurzeit 27 Projekte in 13 Staaten des Landes. Seit 2006 ist die Organisation in Abyei tätig, wo sie die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellt. Patienten, die in das Spital in Agok überwiesen werden, können unter anderem gynäkologisch und chirurgisch versorgt werden. Es gibt zudem eine Pädiatrie und eine Tuberkulose-Abteilung sowie ein Ernährungszentrum für mangelernährte Kinder. Allein 2010 wurden hier 31’199 ambulante Sprechstunden durchgeführt.