Swasiland: MSF eröffnet neues Behandlungszentrum für medikamentenresistente Tuberkulose

L’unité de soins a été officiellement inaugurée le 20 Septembre 2011 en présence du roi du Swaziland Mswati III.

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Letzte Woche wurden die ersten Patienten mit medikamentenresistenter Tuberkulose (DR-TB) in der neuen Abteilung im Gesundheitszentrum von Nhlangano aufgenommen.

Die Einrichtung in der Region Shiselweni im Süden von Swasiland wurde von MSF gebaut und durch private Spenden finanziert. Die medizinische Organisation wird die neue Abteilung in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium betreiben.
Der neue DR-TB-Trakt kann bis zu 30 Patienten aufnehmen. Der Bau entspricht mit der Integration einer natürlichen Belüftung den internationalen Standards der Infektionskontrolle. Teil der Abteilung ist zudem ein medizinisches Labor, das sich auf dem neuesten Stand der Technik befindet. MSF ist stolz darauf, das Diagnosegerät molecular analyser einführen zu können, das in weniger als zwei Stunden eine spezifische Tuberkuloseresistenz diagnostizieren kann und somit eine unmittelbare und angemessene Behandlung der Patienten ermöglicht.
Die offizielle Eröffnungsfeier fand am 20. September 2011 statt. Zu Gast waren unter anderem der König von Swasiland Mswati III mit seinen Parlamentsabgeordneten sowie Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der verschiedenen Partnerorganisationen. Die Zeremonie wurde zudem von zahlreichen Bewohnern Shiselwenis mitverfolgt, die sich vor dem Neubau versammelten.
Der Präsident von MSF Schweiz, Dr. Abiy Tamrat, lobte die Anstrengungen von Swasiland im Kampf gegen Tuberkulose, insbesondere den Entscheid, die Epidemie als Notfall anzuerkennen. Gleichzeitig warnte er König Mswati III vor den  Konsequenzen der Finanzkrise, von denen auch das kleine Königreich betroffen ist.
“Wir fordern die Verantwortlichen auf, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die rechtzeitige Beschaffung, Lieferung und Verteilung der Medikamente und des Labormaterials an die Gesundheitseinrichtungen und die Patienten sicherzustellen. Sollte dies nicht gelingen, wären nicht nur zahlreiche Menschenleben gefährdet, sondern auch unsere Chance, die Doppelepidemie von HIV/Aids und Tuberkulose im Königreich Swasiland einzudämmen“, betonte Abyi Tamrat.
Die Behandlung der medikamentenresistenten Tuberkulose ist eine wachsende Herausforderung in Swasiland. Nahezu acht Prozent der neuen Tuberkulosefälle sind einer resistenten Form zuzuschreiben und bei 20 Prozent aller Fälle handelt es sich um eine DR-TB. Zurzeit befinden sich 800 Patienten in Swasiland in einer DR-TB-Behandlung - 172 davon alleine in der Region Shiselweni, wo MSF seit 2007 tätig ist.
Die Behandlung der medikamentenresistenten Tuberkulose verlangt den Patienten einiges ab. Sie erhalten während sechs Monaten täglich Injektionen und müssen bis zu 18 Tabletten am Tag einnehmen. Die Nebenwirkungen sind zahlreich und erfordern die Einnahme von noch mehr Medikamenten.
Da es auf menschlicher und praktischer Ebene nicht möglich ist, Patienten während Monaten im Spital zu behalten, ist die neue Abteilung mit den verschiedenen medizinischen Gemeindezentren vernetzt. „Für viele unserer schwerkranken Patienten ist dies die einzige Möglichkeit, Zugang zu einer guten und örtlich nahen Behandlung zu haben. Und wenn nötig können sie sofort hospitalisiert werden“, erklärt Dr. Natalia Tamayo Antabak, medizinische Leiterin der neuen DR-TB-Abteilung.
Seit 2007 konzentriert sich die Arbeit von MSF in Swasiland auf den kostenlosen Zugang zu einer kombinierten HIV/Aids- und Tuberkulosebehandlung in der primären Gesundheitsversorgung. Heute wird in 22 ländlichen Kliniken in der Region Shiselweni eine dezentralisierte Tuberkuloseversorgung angeboten. Jedes Jahr werden über 2'000 Patienten behandelt. In der Manzini Region bieten fünf Kliniken eine dezentralisierte Behandlung für Tuberkulose und medikamentenresistente Tuberkulose an.