Syrien: 20 Tote und 99 Verletzte nach Luftangriff auf einen Markt

Le mois dernier, 110 interventions chirurgicales et 70 accouchements ont été pratiqués, tandis que 1500 patients ont reçu un traitement.

2 Min.

Bei einem früheren Angriff waren bereits Gesundheitseinrichtungen der Stadt bombardiert worden. MSF behandelte deshalb einen Teil der Verletzten in einem Feldspital in Aleppo.

Mindestens 20 Menschen wurden getötet und 99 verletzt, als Kampfflugzeuge am 13. Januar einen Markt in der nordsyrischen Stadt Azaz bombardierten, berichtet die internationale medizinische Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF). Zwanzig der Verwundeten, alle Zivilisten, wurden in einer medizinischen Einrichtung von MSF behandelt.
Der Angriff auf den Markt Azaz, nahe der türkischen Grenze, war umso verheerender, als die Gesundheitseinrichtungen der Stadt zwei Wochen zuvor bei Luftangriffen getroffen worden waren. Dadurch war es dem medizinischen Personal nicht möglich, einen Notfall dieser Grössenordnung zu bewältigen. Die Verletzten mussten deshalb in andere medizinische Einrichtungen in der Region transportiert werden, einschliesslich eines Feldspitals von MSF im Raum Aleppo. Fünf Menschen waren bei ihrer Ankunft im Feldspital bereits gestorben; 20 Verletzte, darunter fünf Kinder, wurden in der Einrichtung behandelt.
"Es kamen immer wieder Autos und Krankenwagen, und das Spital wurde von neuen Patienten förmlich überschwemmt", berichtet Adriana Ferracin, Pflegefachfrau von MSF in Syrien. "Wir hatten viele Patienten, die Gliedmassen verloren hatten, solche mit Kopfverletzungen und blutenden Augen und Ohren."
Auch andere Spitäler in der Region nahmen Verletzte auf, darunter eines in Kilis auf der türkischen Seite der Grenze. In diesen medizinischen Einrichtungen waren 15 Menschen bei der Ankunft gestorben, 79 Verletzte konnten behandelt werden.

Medizinische Einrichtungen bei früherem Angriff bombardiert

Die Stadt Azaz in der Region Aleppo wurde in den vergangenen Monaten bereits mehrmals angegriffen. Im Dezember bombardierten Kampfflugzeuge ein öffentliches Spital und ein privates Gesundheitszentrum. Dadurch wurde die Kapazität, die Bevölkerung medizinisch zu versorgen, stark vermindert. Viele Menschen haben zudem Angst, ein Spital aufzusuchen.
"Auch nach den Luftangriffen auf medizinische Einrichtungen in der Region Aleppo geben lokale Ärzte und Pflegefachleute ihr Bestes, um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten und der Bevölkerung zu helfen", sagt Shinjiro Murata, Einsatzleiter von MSF in Syrien.
Das Feldspital in der Region Aleppo ist eine von derzeit drei Einrichtungen von MSF in Syrien und bietet medizinische Notfallversorgung, Geburtshilfe und medizinische Grundversorgung. Den Schwerpunkt bildet die Versorgung von schwangeren Frauen, Kindern und den anfälligsten Menschen. Im vergangenen Monat wurden 110 chirurgische Eingriffe durchgeführt und 70 Geburten betreut, insgesamt wurden 1’500 Patienten behandelt. MSF stellt seit dem Einsetzen des Winters eine Zunahme von Erkrankungen fest und ist besorgt darüber, dass Patienten mit chronischen Erkrankungen der Zugang zur Behandlung fehlt.

Die Aktivitäten von MSF in Syrien und den Nachbarländern

MSF betreibt im Norden Syriens drei Spitäler in von bewaffneten Oppositionsgruppen kontrollierten Gebieten. Die medizinischen Teams bieten Notfallversorgung, Chirurgie sowie Geburtshilfe an und führen regelmässige Konsultationen durch. Zwischen Juni 2012 und Anfang Januar 2013 haben MSF-Teams mehr als 10’000 Konsultationen und über 900 chirurgische Eingriffe durchgeführt. MSF leistet auch Hilfe für syrische Flüchtlinge in Jordanien, im Libanon und im Irak.