Zugang zu Medikamenten : die 10 bedeutendsten Ereignisse von 2011
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Die von MSF herausgegebene Liste betrachtet bedeutende Entwicklungen – sowohl positive wie auch negative – in Bezug auf Zugang zu Medikamenten, Diagnostik und Impfungen in Ländern mit niedrigem Einkommen.
„Was Krankheiten betrifft, die unsere medizinischen Teams im Rahmen unserer Einsätze täglich behandeln, war 2011 sowohl von grossen Fortschritten wie auch von herben Rückschlägen geprägt“, erklärt Tido von Schoen-Angerer, Leiter der Medikamentenkampagne von MSF. „Gerade in dieser Zeit voller Chancen ist es umso wichtiger, unsere Bemühungen weiterhin voranzutreiben und zu vermeiden, die medizinische Versorgung in reichen und armen Ländern mit zweierlei Mass zu messen.“
Diese Liste berichtet über entscheidende Entwicklungen im Zusammenhang mit Krankheiten, mit denen MSF in ihren Einsatzländern konfrontiert ist:
- die bahnbrechende Erkenntnis, dass die retrovirale HIV/Aids-Therapie eine präventive Wirkung hat
- die extrem geringe Anzahl Patienten, die gegen die gefährliche, medikamentenresistente Tuberkulose behandelt wird
- die nur schleppenden Fortschritte bei der Anpassung der Nahrungsmittelhilfe an die Bedürfnisse der Kinder
- ein weltweiter Medikamentenmangel, der die Behandlung der parasitären und potenziell tödlichen Chagas-Krankheit bedroht
- eine neue Subvention, welche die Preise der Malaria-Behandlungen senken soll, die jedoch in die falsche Richtung geht
- grössere Transparenz bei den Preisen von Impfstoffen
- die ersten Richtlinien zur Behandlung von Kryptokokkose-Meningitis, einer opportunistischen Infektion bei HIV/Aids.
Zudem nennt die Liste wichtige Ereignisse des Jahres auf politischer Ebene:
- die eklatante Unterfinanzierung des Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria
- die von Medikamentenherstellern beschlossenen drakonischen Kürzungen bei den Preisnachlässen für Länder mittleren Einkommens
- der ständige Kampf darum, dass Indien erschwingliche Generika-Medikamente herstellen und somit weiterhin die Rolle als „Apotheke der Länder mit niedrigem Einkommen“ spielen kann