Zwei Ebola-Behandlungszentren in der Demokratischen Republik Kongo eröffnet
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Nach Ausbruch der Ebola-Epidemie in der Gesundheitsregion Boende hat MSF zwei Behandlungszentren eröffnet: Eine 40-Betten-Station in Lokolia, dem Epizentrum des Ausbruchs, sowie eine zweite Einrichtung mit 10 Betten in Boende.
Nach der Bestätigung der Ebola-Epidemie Ende August entsandte die Organisation bereits medizinische Teams sowie Logistik- und Hygiene-SpezialistInnen.
Derzeit sind fast 40 MitarbeiterInnen von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) vor Ort in Boende und Lokolia tätig, die Organisation hat bereits 41 Tonnen an Material und Ausrüstung geschickt. Die grössten Herausforderungen betreffen derzeit die logistischen Einschränkungen und die Aufklärung der Bevölkerung.
Aufklärung der Bevölkerung besonders wichtig
Die Gesundheitsaufklärung der örtlichen Gemeinschaften ist besonders wichtig, damit die Menschen verstehen, wie sie sich vor der Krankheit schützen können und wie beim Auftreten eines Verdachtsfalls zu handeln ist. „Es gibt sehr wenige Fälle in Boende, daher glauben manche Menschen noch immer, dass Ebola nur eine Erfindung ist und gar nicht existiert“, erklärt Dr. Papys Lame, Teil des Noteinsatz-Teams von MSF in der Demokratischen Republik Kongo. Er kam hier her, als die ersten Warnzeichen zu erkennen waren. „In Lokolia ist es anders. Die Menschen haben viele Verwandte und Freunde verloren. Sie wissen, dass die Krankheit existiert und sind daher aufnahmefähiger für Informationen. Manche Familien haben bereits vier oder fünf Mitglieder verloren. Ein Mann hat seine Frau und kurz darauf seine Schwägerin verloren. Als nächstes erkrankte eines seiner Kinder und verstarb. Tags darauf verstarb ein weiteres seiner Kinder.“
MSF hat ein Behandlungszentrum in Lokolia eröffnet, wo derzeit sechs PatientInnen stationär behandelt werden. Bei manchen von ihnen ist die bestätigte Diagnose aus dem Labor noch ausständig. Zwei PatientInnen werden in der Einrichtung in Boende behandelt. Die Aufklärungsaktivitäten fokussieren hauptsächlich darauf, der Bevölkerung die Wichtigkeit einer Behandlung zu erklären.
Logistische Herausforderungen erschweren Hilfe
Die zwei neu errichteten Behandlungszentren entsprechen allen Standards zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung der Epidemie. „Der Bau dieser Einrichtungen war sehr herausfordernd, vor allem hinsichtlich des Transports von Ausrüstung und Materialien“, so Julien Binet, Logistiker des Projekts. „Sobald du am Gelände bist, brauchst du Zeit, um alles im Detail zu planen. Sobald das Behandlungszentrum in Betrieb ist, kann nichts mehr verändert werden. Daher ist die Vorbereitung entscheidend.“
Auch mitten in einem Wald entlang der Äquator-Region zu arbeiten birgt einige Herausforderungen, wie Dr. Lame beschreibt: „Es gibt grosse logistische Einschränkungen. Die Strasse zwischen Boende und Lokolia ist zwar recht gut. Wir haben auch mehrere Schnellboote hier her gebracht, um den Fluss Lomela überqueren zu können. Doch die Strasse zwischen Lokolia und Watsikengo ist sehr schlecht. Wir haben es geschafft, die Brücken zu reparieren, doch die Fahrzeuge können sie noch immer nicht passieren. Wir mussten sehr kreativ sein. Momentan haben wir zwei Patienten, denen es bereits besser geht. Wir gehen davon aus, dass sie sich bereits in der Rekonvaleszenz befinden. Immerhin ein Hoffnungsschimmer für unsere Teams und die Menschen hier.“