Aleppo, Syrien: Spital muss nach Bombenangriffen schliessen

MSF a six centres médicaux en Syrie et apporte un soutien direct à plus de 100 hôpitaux, postes de santé et dispensaires à l’intérieur du pays.

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Das Al-Sakhour-Spital hatte ein Einzugsgebiet von etwa 400‘000 Menschen und bot als eine von nur zwei Einrichtungen lebensrettende chirurgische Eingriffe an.

Das Al-Sakhour-Spital, eine der wenigen verbliebenen medizinischen Einrichtungen in Aleppo, hat nach den jüngsten Angriffen auf die Stadt im Norden Syriens den Betrieb einstellen müssen. Das Spital war zuvor wiederholt bombardiert worden. Die Klinik hatte ein Einzugsgebiet von etwa 400‘000 Menschen und bot als eine von zwei Einrichtungen lebensrettende chirurgische Eingriffe an.
In den vergangenen zwei Monaten wurden in Aleppo wiederholt Wohngebiete beschossen und aus der Luft bombardiert, wobei auch medizinische Einrichtungen schwer beschädigt wurden. Allein in den vergangenen drei Wochen sind auch ein Gesundheitszentrum und ein Krankenwagen mit Raketen und Fassbomben beschossen worden.

Wiederaufnahme des Betriebs noch unklar

Das Al-Sakhour-Spital war in der vergangenen Woche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen bombardiert worden. Allein im März wurden dort mehr als 2‘400 Patienten aufgenommen und mehr als 300 Operationen durchgeführt. Schon im Juni 2014 hatte die Klinik wegen schwerer Schäden durch Beschuss für mehrere Wochen schliessen müssen.
Es ist unklar, ob, wann und in welchem Umfang das Personal der Klinik die medizinische Versorgung wieder aufnehmen kann. Die Mitarbeiter versuchen sich derzeit einen Überblick über das Ausmass der Schäden in mehreren Bereichen des Gebäudes zu verschaffen. Falls sie eine Wiedereröffnung für möglich halten, wird Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) diese so gut wie möglich unterstützen. 
Das Spital ist nicht die einzige beschossene Gesundheitseinrichtung in Aleppo. Auch ein Gesundheitszentrum wurde getroffen und musste den Betrieb am 17. April einstellen. Vier Tage zuvor war ein Krankenwagen im Einsatz gezielt bombardiert worden. Der Fahrer, drei medizinische Mitarbeiter und ein Zivilist starben, sechs weitere Zivilisten wurden verletzt. 

MSF befürchtet Zunahme von zivilen Opfern

Die massiven Luftangriffe auf Aleppo begannen Ende 2013. Seitdem werden Wohngebiete, Märkte, Bushaltestellen und medizinische Einrichtungen gezielt bombardiert, auch mit Fassbomben. MSF befürchtet, dass die jüngste Eskalation der Kämpfe in den Provinzen Aleppo und Idlib zu mehr Opfern unter der Zivilbevölkerung und zu mehr Angriffen auf Wohngebiete und Gesundheitseinrichtungen führen wird.
MSF betreibt sechs Gesundheitseinrichtungen in Syrien und unterstützt mehr als 100 syrische Spitäler, Gesundheitseinrichtungen und provisorische Kliniken. Die Organisation versorgt ausserdem syrische Flüchtlinge in Jordanien, Libanon und Irak.