DR Kongo: Bekämpfung der Masern in der Provinz Orientale
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Ein Wettlauf gegen die Zeit - MSF führt in verschiedenen Bezirken der Provinz Massenimpfaktionen durch, warnt jedoch davor, dass die Kapazitätsgrenzen bald erreicht sind.
Eine Masernepidemie hat die Provinz Orientale erfasst und breitet sich immer weiter aus. Seit Anfang Oktober hat Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) in verschiedenen betroffenen Gebieten über 12'700 Patienten behandelt und über 226'000 Personen geimpft. Die Organisation setzt ihre Impfaktionen fort, doch angesichts des Ausmasses der Epidemie kommt es einem Wettlauf gegen die Zeit gleich, kostenlose medizinische Hilfe zu liefern und die Sterblichkeit zu senken.
„Diese Masernepidemie folgt auf einen drastischen Anstieg vor allem der tödlichen Fälle von Malaria bei Kleinkindern in diesem Jahr“, berichtet Dr. Narcisse Wega, Nothilfekoordinator von MSF. „Auch hier breitet sich die Epidemie rasch in der Provinz aus und betrifft primär Kinder unter fünf Jahren. Wir sehen uns mit einer anhaltenden Serie von Epidemien konfrontiert, von der das Gesundheitssystem komplett überrollt wurde. Die Gesundheitsbehörden kämpfen mit Personalmangel und Engpässen beim medizinischen Material und können diese Epidemie nicht alleine bewältigen.“
Vor diesem Hintergrund hat MSF am 5. Oktober begonnen, medizinische Teams in die Gesundheitsbezirke Yambuku, Yalibombo, Yaleko und Yahuma zu senden. Die Teams haben 10'764 Masernpatienten behandelt und über 226'080 Kinder zwischen sechs Monaten und 15 Jahren geimpft. Über 76'460 weitere Kinder gilt es in Yahuma noch zu impfen.
Im November hat MSF zusätzlich Teams in die Bezirke Buta und Ganga-Dingila entsandt, wo über 2'000 Patienten bereits behandelt wurden. Die Massenimpfaktionen begannen am 17. Dezember und werden im Januar fortgesetzt. Rund 130'000 Kinder zwischen sechs Monaten und 15 Jahren sollen davon profitieren können. MSF ist auch in Niapu, im Gesundheitsbezirk Poko, aktiv und nimmt ferner in Titulé ebenfalls entsprechende Tätigkeiten auf.
Enorme logistische Herausforderungen
Mit rund zwanzig von Masern betroffenen Bezirken in der Provinz Orientale steht MSF vor gewaltigen Herausforderungen vor allem logistischer Natur, wenn es darum geht, abgelegenste Gemeinden schnellstmöglich mit der nötigen Hilfe zu versorgen. „Wir mobilisieren alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, um unsere Aktivitäten in den betroffenen Gebieten auszudehnen. Die Provinz ist jedoch riesig und der Bedarf ist es auch; bald werden wir an unsere Kapazitätsgrenzen stossen“, warnt Dr. Wega. „Alleine können wir den Kampf gegen diese provinzweite Epidemie nicht gewinnen.“
Die Masern sind eine äusserst ansteckende Krankheit. Nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu ernsthaften medizinischen Problemen kommen und führt bei zwischen 1 bis 15 Prozent der betroffenen Kinder zum Tod.