Gaza: Zwei Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen bei Angriff auf Spital getötet
Palästinensische Autonomiegebiete1 Min.
Bei einem Angriff auf das Al-Awda-Spital im nördlichen Gazastreifen sind zwei unserer Mitarbeiter getötet worden. Ein dritter Arzt, der auch in dem Spital arbeitete, aber nicht für Ärzte ohne Grenzen tätig war, ist ebenfalls ums Leben gekommen. Das Al-Awda-Spital war eines der letzten funktionierenden Spitäler im Norden des Gazastreifens.
Die beiden für Ärzte ohne Grenzen tätigen Ärzte Mahmoud Abu Nujaila und Ahmad Al Sahar waren in der Klinik, als diese im dritten und vierten Stockwerk getroffen wurde. Weitere medizinische Mitarbeiter:innen, darunter auch unser Personal, wurden dabei schwer verletzt.
Ärzte ohne Grenzen ist entsetzt über die Tötung der beiden Mitarbeiter. Die Gedanken sind bei ihren Familien und allen Kolleg:innen, die ihren Tod betrauern.
Die Organisation hat die Konfliktparteien regelmässig darüber informiert, dass das Al-Awda-Spital in Betrieb ist und sich dort unsere Mitarbeiter:innen aufhalten. Am Montag wurden auch die GPS-Koordinaten an die israelischen Behörden weitergegeben.
Ärzte ohne Grenzen verurteilt den Angriff auf das Schärfste und fordert erneut die Achtung und den Schutz von medizinischen Einrichtungen, Personal und Patient:innen. Angriffe auf medizinische Einrichtungen stellen einen schweren Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht dar. Die Organisation fordert einen sofortigen Waffenstillstand, um weitere Todesopfer in Gaza zu verhindern.
Aktuell befinden sich immer noch mehr als 200 Patient:innen im Al Awda-Spital. Sie müssen dringend und sicher in andere Spitäler evakuiert werden, die noch funktionieren – auch wenn alle Spitäler im Gazastreifen an der Grenze ihrer Kapazitäten arbeiten.
Ärzte ohne Grenzen war seit 2018 im Al-Awda-Krankenhaus tätig und hat dort rekonstruktive Operationen für Erwachsene und Trauma-Operationen für Kinder angeboten.