MSF behandelt Opfer einer Bombenexplosion in Kunduz
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Nach der Bombenexplosion vom 26. Januar 2013 im Zentrum der Stadt Kunduz in Nord-Afghanistan nahm MSF 22 Patienten in ihrem Spital vor Ort auf.
Fünf Menschen starben noch bei der Ankunft und zwei weitere während ihrer Operation. Von den 17 Personen, die von MSF behandelt wurden, hatten elf lebensgefährliche Verletzungen erlitten und befanden sich in einem kritischen Zustand. Die Verletzungen fast aller Patienten waren auf die Explosion zurückzuführen: Knochenbrüche, Kopfverletzungen und Verletzungen von Bauch und Brustkorb, die spezielle unfallchirurgische Massnahmen erforderten. „Menschen eilten nach der Explosion in das Spital, um Informationen über Familienangehörige und Verwandte zu bekommen, was eine verständliche Reaktion ist“, erzählt Aurélien Maréchal, Einsatzkoordinator von MSF in Kunduz. „Dadurch war das Areal des Spitals jedoch überfüllt, und wir mussten zeitweise den Zutritt verwehren, damit das medizinische Personal dringende Behandlungen durchführen konnte.“
Prioritäten festlegen
MSF setzte dabei ein spezielles System ein, bei dem der Schweregrad der Verletzungen der Patienten rasch festgestellt wird, um die dringendsten Fälle zuerst behandeln zu können.
Seit August 2011 betreibt MSF ein chirurgisches Spital in Kunduz, wo Menschen mit lebensgefährlichen Verletzungen operiert und nachbehandelt werden. Im Jahr 2012 wurden dort insgesamt 10’000 Menschen behandelt.
In allen Einrichtungen von MSF in Afghanistan gilt die strikte Richtlinie, dass es keine Waffen auf dem Gelände geben darf. Damit wird die Sicherheit der Patienten und des Personals gewährleistet. „Was auch immer ausserhalb des Krankenhaus-Areals passiert, das Spital muss ein sicherer Ort bleiben, sowohl für die behandelnden Ärzte wie für die Patienten, die dort lebensrettende Behandlungen bekommen,“ sagt Maréchal.
Die Aktivitäten von MSF in Afghanistan
Neben dem chirurgischen Spital in Kunduz arbeiten Teams von MSF auch im Ahmad Shah Baba-Spital in Kabul und im Boost-Spital in Lashkargah, der Hauptstadt der Provinz Helmand. Ausserdem betreibt die Organisation eine Geburtshilfe-Klinik in der Provinz Khost. In all diesen Einrichtungen stellt MSF allen Menschen, die Hilfe brauchen, eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zur Verfügung. MSF finanziert die Projekte in Afghanistan ausschliesslich mit privaten Spenden und nimmt dafür keine staatlichen Gelder an.