MSF behandelt Verletzte im Süden des Jemen
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Zunehmende Gewalt und Kämpfe haben seit vergangenem Samstag im Süden des Jemen zu zahlreichen Opfern und Verwundeten unter der Zivilbevölkerung geführt.
Teams von MSF haben bereits acht Schwerverletzte im Spital von Aden behandelt, die vom Gesundheitsposten Jaar überwiesen wurden, sowie 43 Verletzte im Spital in Lawdar aufgenommen. Beide Einrichtungen werden von MSF unterstützt.
Seit Samstag stellt MSF bei den Einweisungen in Gesundheitseinrichtungen in Jaar, Lawdar und Aden eine Zunahme fest. Dies nach einer erneuten Welle der Gewalt und Kämpfen um Zinjibar, der Hauptstadt der Region Abyan, sowie um das 160 Kilometer nordöstlich gelegene Lawdar. MSF ist über das Schicksal der Zivilisten, die in die Bombenangriffe geraten, besorgt und fordert alle beteiligten Parteien auf, den Schutz der Bevölkerung zu respektieren und den Zugang zu den Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten.
In Jaar haben Mitarbeiter in der Poststelle einen Gesundheitsposten eingerichtet. Unterstützt von MSF hat das Personal des Gesundheitsministeriums die Bevölkerung notfallmässig versorgt. Die Mitarbeiter in Jaar haben in den vergangenen Tagen weitergearbeitet, auch wenn es nicht möglich war, schwer Verletzte zu überweisen, benötigtes medizinisches Material zu erhalten oder mit Aden zu kommunizieren.
Opfer in der Zivilbevölkerung
Die genaue Zahl der Patienten, die seit dem Beginn der Kämpfe behandelt wurden, ist noch unbekannt. Kürzlich konnten die Teams vier Patienten nach Al-Hosn und acht in das chirurgische Zentrum von MSF in Aden überweisen. Alle acht überwiesenen Patienten sind infolge von Bombenexplosionen ernsthaft verletzt.
Das Spitalpersonal in Lawdar hat seit vergangenem Samstag gemeinsam mit MSF 43 Patienten behandelt. Aufgrund der Strassensperrungen konnten jedoch keine Überweisungen vorgenommen werden. MSF hatte im Januar wegen der relativen Isoliertheit des Gebietes aufgrund der Konflikte begonnen, das medizinische Personal des Gesundheitsministeriums in der Notaufnahme und der Geburtsklinik zu unterstützen. Als es im April zu heftigen Zusammenstössen kam, wurden während 15 Tagen mehr als 200 Schwerverletzte in der Notaufnahme des Spitals in Lawdar aufgenommen.
Seit Januar 2012 wurden insgesamt mehr als 3’000 Patienten im der Gesundheitseinrichtung Jaar und mehr als 1’500 in der Notaufnahme in Lawdar behandelt. Mehr als 200 akute Fälle, die nicht in der Region Abyan versorgt werden konnten, wurden nach Aden überwiesen. Mehr als ein Drittel von ihnen waren Patienten, die infolge von Gewalt Traumata erlitten hatten. Die überwiegende Mehrheit waren zivile Opfer.
Die Aktivitäten von MSF im Jemen
MSF arbeitet seit 1994 im Jemen, seit 2007 ständig. Heute leistet die Organisation medizinische und chirurgische Versorgung in den Regierungsbezirken von Amran und Hajjah, im Norden des Landes, sowie im Süden des Landes in Aden, Lajh, Abyan und Al Dahle.
Für die Aktivitäten im Jemen akzeptiert MSF keine Regierungsgelder und finanziert sich ausschliesslich aus privaten Spenden.