Nach Angriff in Kundus: Internationale Humanitäre Ermittlungskommission eingeschaltet

Les attaques aériennes américaines du 3 octobre dernier ont détruit le bâtiment principal du centre de traumatologie de MSF à Kunduz.

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MSF wurde darüber informiert, dass die Internationale Humanitäre Ermittlungskommission (IHFFC) aktiviert worden ist.

Dies ist der erste Schritt, der für die Durchführung einer unabhängigen Untersuchung des Angriffs auf das MSF-Spital in Kundus am 3. Oktober notwendig ist. Die IHFFC wartet nun auf die Zustimmung der Vereinigten Staaten und Afghanistan, um fortfahren zu können.
„Wir haben Entschuldigungen und Beileidsbekundungen entgegengenommen, doch das ist nicht genug. Wir wissen immer noch nicht, warum ein bekanntes Spital voller Patienten und medizinischem Personal über den Zeitraum einer Stunde mehrmals angegriffen wurde“, sagt Joanne Liu, die internationale Präsidentin von MSF. „Wir müssen wissen, was genau geschehen ist, und warum.“
MSF kann sich nicht auf die internen Untersuchungen verlassen, die derzeit von Konfliktparteien durchgeführt werden, und bekräftigt erneut die Forderung nach einer unabhängigen und unparteiischen Untersuchung durch die IHFFC.
Bei den US-Luftangriffen wurde das Hauptgebäude des Traumatologie-Spitals von MSF in Kundus zerstört, das Spital ist seither nicht mehr in Betrieb. Somit haben zehntausende Menschen in einer Stadt, die durch wochenlange Kämpfe zerstört ist, keinen Zugang zu medizinischer und chirurgischer Nothilfe.
„Wir müssen wissen, ob sich die Regeln des Krieges geändert haben, und zwar nicht nur wegen Kundus sondern für die Sicherheit unserer Teams, die in Kriegsgebieten auf der ganzen Welt im Einsatz sind“, so Joanne Liu weiter.
Die IHFFC wurde im ersten Zusatzprotokoll zu den  Genfer Abkommen geschaffen und ist die einzige permanente Instanz, die speziell zur Untersuchung von Verletzungen des humanitären Völkerrechts eingesetzt wurde. Die Kommission hat sich bereits offiziell an die US-amerikanische und die afghanische Regierung gewandt und angeboten, tätig zu werden. Sie wartet nun auf ihre Antwort.
MSF ist eine internationale medizinische Hilfsorganisation und wurde erstmals im Jahr 1980 in Afghanistan tätig. Das Traumatologie-Spital in Kundus hat die Organisation im August 2011 eröffnet. Das Ziel der Einrichtung war es, Trauma-Patienten wie etwa Opfer von Unfällen oder Menschen mit Kriegsverletzungen durch Bombenexplosionen  oder Kugeln qualitativ hochwertige, kostenlose medizinische und chirurgische Behandlungen anzubieten.
MSF behandelt in allen Hilfsprogrammen Menschen entsprechend ihrer medizinischen Bedürfnisse. Die Mitarbeiter machen keinerlei Unterscheidung aufgrund der Zugehörigkeit, religiösen oder politischer Überzeugungen eines Patienten. MSF verwendet für die Arbeit in Afghanistan ausschliesslich private Mittel und akzeptiert keine Gelder von Regierungen.