Südsudan: Absichtliche Beschädigung von Klinik

C’est la sixième fois en deux ans qu’une structure médicale MSF est pillée ou saccagée dans l’Etat de Jonglei.

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MSF verurteilt den Angriff des Spitals der Organisation in Pibor auf das Schärfste. Die Einrichtung wurde gezielt angegriffen, um sie unbrauchbar zu machen.

Durch die Zerstörung haben rund 100’000 Menschen, die vor dem Konflikt zwischen der südsudanesischen Armee SPLA und der bewaffneten Miliz David YauYau in die umliegenden Wälder geflohen sind, den Zugang zu medizinischer Versorgung verloren.
Das Spital in Pibor wurde geplündert und therapeutische Fertignahrung und Spitalbetten entwendet. Besorgniserregend ist aber vor allem die systematische und zielgerichtete Beschädigung der Infrastruktur, die das Spital so lange unbrauchbar macht, bis umfassende Reparaturarbeiten durchgeführt wurden. „Die Medikamentenvorräte wurden zerstört, Arzneimittel auf den Boden gestreut, die Lagerzelte zerschnitten und zerfetzt, die Krankenstationen geplündert und sogar Stromleitungen durchschnitten und von den Wänden gerissen“, berichtet Richard Veerman, Koordinator von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) im Südsudan.

Einzige Einrichtung in einem Umkreis von 150 km

Die Klinik von MSF ist das einzige Krankenhaus im Bezirk Pibor. Die nächste vergleichbare medizinische Einrichtung liegt mehr als 150 km entfernt. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden im Spital in Pibor rund 3’000 Patienten behandelt, mehr als 100 davon wegen Kriegsverletzungen, darunter auch SPLA-Soldaten.
„Die Regenzeit hat gerade begonnen und wir wissen aus früheren Jahren, dass Malaria und Atemwegsinfektionen wie Lungenentzündungen Leben fordern werden, wenn es keine medizinische Versorgung gibt", sagt Veerman. Die medizinische Hilfe muss in Pibor in den kommenden Tagen beziehungsweise Wochen wieder aufgenommen werden. „Es ist unvorstellbar, rund 100’000 verängstigte und schwache Menschen, die sich irgendwo in den Sümpfen versteckt halten, ohne Gesundheitsversorgung sich selbst zu überlassen“, so Veerman.
Der jüngste Überfall ist bereits der sechste in den vergangenen zwei Jahren, bei dem eine medizinische Einrichtung von MSF in Jonglei beschädigt wurde. Die Arbeit in der Klinik in Pibor war nach Drohungen und Einschüchterungen gegen Personal und Patienten am 19. April unterbrochen worden. Das Team bereitete gerade die Rückkehr vor, als die Klinik zerstört wurde.

Respekt der medizinischen Einrichtungen und Aktivitäten

MSF fordert die südsudanesische Regierung auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und sicherzustellen, dass medizinische Einrichtungen und Aktivitäten respektiert werden. Ausserdem müssen dringend alle Parteien des Konflikts in Jonglei garantieren, dass die Organisation ungehindert nach Pibor zurückkehren und dort unparteilich alle Menschen versorgen kann die Hilfe brauchen, egal auf welcher Seite diese stehen.
MSF arbeitet in Jonglei in den Bezirken Akobo, Nyirol, Pibor und Uror. Die Programme laufen überall weiter, in Pibor allerdings nur eingeschränkt. In der Gumuruk-Klinik sind die Mitarbeiter weiter aktiv. Die Arbeit im Spital von Pibor wurde jedoch eingestellt, wie auch die Aktivitäten in einer Klinik im Dorf Lekwongole, die im August letzten Jahres angegriffen und beschädigt wurde. Aus Sicherheitsgründen konnte die Arbeit seitdem nicht wieder aufgenommen werden.