Urban Survivors an der photo13: Trotz Gewalt überleben

Exposition « Urban Survivors » à photo13

Sonderausstellung Urban Survivors an der photo13

20.12.20122 Min.

In den Hauptstädten von Guatemala und Honduras hat die Gewalt in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Das Gesundheitswesen ist mit dem Andrang der Menschen, die Hilfe bräuchten, überfordert.

Fotografen der Agentur NOOR zeigen in ihren Reportagen auf, welchen Herausforderungen die Bevölkerung in den Slums täglich gegenübersteht. Die Arbeiten gehören zum Projekt Urban Survivors und entstanden in Zusammenarbeit mit Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF). An der photo13 ist Urban Survivors zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen.
Vom 4. bis 8. Januar 2013 ist Urban Survivors als Sonderausstellung an der Werkschau photo13 zu Gast. Renommierte Fotografinnen und Fotografen der Agentur NOOR nehmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise durch die Slums dieser Welt. Fünf multimediale Reportagen aus Grossstädten in Bangladesh, Südafrika, Haiti, Honduras und Guatemala zeigen die gravierenden humanitären und medizinischen Bedürfnisse der Menschen auf.
Die zwei Reportagen aus Zentralamerika sind erst seit Anfang Dezember 2012 auf http://www.urbansurvivors.org/de einsehbar und werden in Zürich zum ersten Mal überhaupt ausgestellt. Im Zentrum stehen die Auswirkungen der Gewalt auf das Leben der Menschen.
Claudia Martinez aus Guatemala City erzählt: «Ich war unterwegs zu meinem Kurs, ich wollte für mein Praktikum arbeiten. Sie zwangen mich, in ein Auto einzusteigen, sie zogen mich aus und fielen über mich her. Sie liessen mich mit nichts zurück.» Die 17-Jährige fügt hinzu: «Ich glaube, der schwierigste Moment war, als ich erfuhr, dass ich schwanger war.» Für die Fotografin Andrea Bruce gehören die Erzählungen der Opfer von sexueller Gewalt zu den eindrücklichsten Erinnerungen ihrer Arbeit in Guatemala. «Man muss heute in diesen Städten überleben, nicht nur in ihnen leben», sagt Bruce.
Kadir van Lohuizen, der in Honduras fotografierte, ist beeindruckt von der Fähigkeit der von ihm portraitierten Menschen, trotz aller Schwierigkeiten irgendwie über die Runden zu kommen. «Es ist nicht einfach für die Menschen in den Städten, da sie nicht in einem anerkannten Konflikt leben.»