Diversity

Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion (DEI) in der Einsatzzentrale Genf von Ärzte ohne Grenzen

In der Einsatzzentrale Genf von Ärzte ohne Grenzen sind Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion (Diversity, Equity und Inclusion – DEI) mehr als nur Werte. Sie sind die Grundlage unseres Handelns. Unser Engagement für DEI stärkt unsere Fähigkeit, lebensrettende Gesundheitsversorgung für Bevölkerungsgruppen in Not zu leisten und sie mit öffentlicher Stellungnahme zu unterstützen. Während wir weiter wachsen, setzen wir uns für den Aufbau einer noch inklusiveren, gerechteren und vielfältigeren Organisation ein, in der alle Stimmen gehört, geschätzt und gefördert werden.

Unsere Vision: DEI als strategischer Pfeiler unseres sozialen Auftrags

Humanitäre Arbeit setzt Empathie, Verständnis und Respekt für die verschiedenen Gemeinschaften in unseren Einsatzländern voraus. In der Einsatzzentrale Genf sind wir der Meinung, dass man nur mit einer durch Vielfalt und Inklusion geprägten Belegschaft den komplexen Gesundheitsbedürfnissen der Menschen gerecht werden kann, für die wir uns weltweit einsetzen.

Unsere Vision ist einfach: Wir möchten einen Arbeitsplatz schaffen, an dem alle die Möglichkeit haben, sich zu entfalten und zu unserer gemeinsamen Aufgabe beizutragen, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, sexueller Orientierung, Herkunft oder Beeinträchtigungen.

Um dies zu erreichen, arbeiten wir aktiv daran, strukturelle und kulturelle Barrieren innerhalb unserer Organisation zu beseitigen, die eine vollständige Beteiligung und Weiterentwicklung verhindern. DEI prägt jeden Aspekt unserer Arbeit, von der Anwerbung und Bindung unserer Mitarbeitenden bis hin zu ihrem Arbeitsalltag.

 

Was wir bisher erreicht haben: Fortschritte und wichtige Meilensteine

2019 lancierte Ärzte ohne Grenzen das People, Respect, and Values TIC Project, eine bahnbrechende Initiative, die darauf abzielt, die internen Barrieren für die Inklusion innerhalb unserer Organisation abzubauen. Das Projekt, das von CAMINO (Mexiko, Guatemala und Honduras) als Pilotprojekt durchgeführt wurde, zielte darauf ab, Ungleichheiten und Ineffizienzen zu beseitigen und ein gerechteres und inklusiveres Arbeitsumfeld für alle zu schaffen. Die Kolleg:innen dort haben in einem interaktiven und integrativen Prozess gemeinsam eine Agenda für Veränderungen entwickelt. Als Ergebnis des Ansatzes wurden erfolgreich kurzfristige Massnahmen eingeführt, die eine inklusivere Organisationskultur förderten. Im Laufe der Zeit führte dies zu einem umfassenderen Verständnis der Mitarbeitenden von wichtigen Themen wie Rassismus und zu einer grösseren Offenheit bei der Diskussion von LGBTQIA+-Themen.

Als Reaktion auf die zunehmenden Forderungen nach Massnahmen verpflichtete sich das Core Executive Committee von Ärzte ohne Grenzen, institutionellen Rassismus und Diskriminierung innerhalb der Organisation zu bekämpfen. Bis 2022 hatten wir unter der Leitung unseres DEI-Teams einen umfassenden Referenzrahmen entwickelt, der die Aspekte Geschlecht, Behinderung, LGBTQIA+-Rechte, Alter und ethnische Zugehörigkeit umfasst. Er liefert eine Blaupause dafür, wie DEI jeden Aspekt unserer Arbeit prägen kann.

In den letzten Jahren haben wir uns auf eine Transformationsreise begeben. Wir sind mit verschiedenen Ländern in Kontakt getreten, um unser Verständnis dafür zu vertiefen, wie sich die DEI-Prinzipien mit lokalen Kulturen und Realitäten vereinbaren lassen. Durch die Schaffung dynamischer Lernräume, einschliesslich DEI-Schulungen und -Workshops, möchten wir einen offenen Dialog und gegenseitiges Lernen fördern. Unsere Vision ist es, die Hindernisse für ein tieferes Verständnis von DEI aufzudecken und anzugehen und gleichzeitig die einzigartigen Herausforderungen zu verstehen, mit denen unsere Teams konfrontiert sind. So möchten wir in diesem Themenbereich gemeinsam weiter wachsen und den Weg für inklusivere und gerechtere Praktiken in unserer gesamten Organisation ebnen.

Die Herausforderungen variieren in den verschiedenen Ländern. Dazu gehört oft auch die Zusammenarbeit von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft und verschiedenen Geschlechtern. Einige der Schwierigkeiten können darauf zurückgeführt werden, dass Menschen aus verschiedensten kulturellen Kontexten jeweils unterschiedliche Ansätze verfolgen und verschiedene Perspektiven einnehmen. Bei Ärzte ohne Grenzen sind wir uns bewusst, dass Diversität eine unserer grössten Stärken ist. Unser Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis darüber zu fördern, dass Diversität für unsere Organisation ein grosser Wert ist – und somit nicht als Störung des Status quo, sondern als vereinende Kraft zu betrachten ist.

Wir führten zudem ein DEI-Online-Trainingsmodul auf Englisch, Französisch und Spanisch ein, das allen Mitarbeitenden zur Verfügung steht und ein selbstbestimmtes Lernen ermöglicht. So wird DEI noch stärker in unsere Arbeit integriert.


 

Warum DEI so wichtig für unsere Arbeit ist

Verbesserung der Gesundheitsversorgung und öffentliche Stellungnahme
Durch die Förderung von Vielfalt und Inklusion bei der Auswahl unserer Mitarbeitenden ist die Einsatzzentrale Genf auch besser in der Lage, auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen, denen wir helfen. Teams mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sichtweisen können sich besser an die Gegebenheiten in unseren Einsatzländern anpassen, das Vertrauen der Gemeinden gewinnen und eine respektvolle und kultursensible Gesundheitsversorgung anbieten.

Schaffen eines inklusiven Arbeitsumfelds
Bei DEI geht es auch darum, Räume zu schaffen, in denen unsere Mitarbeitenden sich entfalten können. Sowohl am Hauptsitz als auch in den Büros in unseren Einsatzländern setzen wir uns dafür ein, Diskriminierung zu beseitigen, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu fördern und sicherzustellen, dass alle Menschen – insbesondere diejenigen aus historisch marginalisierten Gemeinschaften – die gleichen Chancen haben, sich weiterzuentwickeln und Führungsrollen zu übernehmen.

Einsatz für Geschlechtergleichstellung
Einer unserer Schwerpunkte für die Zukunft ist die Geschlechtergleichstellung. 2025 lancieren wir die Breaking Barriers Campaign. Es handelt sich um eine einjährige Initiative, die zum Ziel hat, das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Einsatzzentrale Genf zu verringern. Durch gezielte Massnahmen in den Bereichen Rekrutierung, Karriereentwicklung, Mitarbeiterbindung und Arbeitsbedingungen setzen wir uns für die Schaffung eines Umfelds ein, in dem Frauen sich befähigt fühlen, auf allen Ebenen zu führen und erfolgreich zu sein.

Nächste Schritte: Diskussion fortführen

Der Weg hin zu wahrer Gleichberechtigung und Inklusion wird ein fortlaufender Prozess bleiben. Wir werden uns weiter darauf konzentrieren, DEI-Aktionspläne in allen Abteilungen und Projekten einzuführen. 2025 wollen wir weitere Fortschritte in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter erzielen und sicherstellen, dass Frauen innerhalb der Einsatzzentrale Genf einen Arbeitsplatz vorfinden, an dem sie sich weiterentwickeln, führen und einen wirkungsvollen Beitrag leisten können.

So können Sie DEI unterstützen
Bei Ärzte ohne Grenzen suchen wir Expert:innen, die unsere Leidenschaft für Gerechtigkeit und Inklusion teilen und einer Organisation angehören wollen, die jede:n Einzelne:n wertschätzt. Die Verantwortung dafür liegt bei allen Mitarbeitenden von Ärzte ohne Grenzen. Gemeinsam können wir etwas verändern.

Egal ob Sie darüber nachdenken, sich Ärzte ohne Grenzen anzuschliessen, oder bereits Teil unseres Teams sind, es gibt unzählige Möglichkeiten, zu unserer DEI-Mission beizutragen. Ihre Stimme und aktive Teilnahme sind ausschlaggebend. Zusammen können wir eine noch inklusivere und gerechtere Organisation schaffen, in der sich jede Sichtweise positiv auf unsere Arbeit auswirkt und echte Veränderungen nach sich zieht.