Gemeinsam aus Nord und Süd gegen Buruli

Camerou, 21.10.2008

2 Min.

Zweite Internationale Buruli Ulcer Konferenz in Cotonou, Benin, vom 30. März bis 3. April 2009. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat zusammen mit der Regierung von Benin die zweite internationale Buruli Ulcer Konferenz organisiert. An der Konferenz teilnehmen werden internationale Organisationen sowie Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger und auch Vertreter der Länder, in denen Buruli-Ulcer endemisch ist.

Die Teilnehmer werden Bilanz ziehen und die nächsten Schritte im Kampf gegen diese noch immer zu stark vernachlässigte Krankheit besprechen. Auch MSF wird an dieser Konferenz teilnehmen und seine Buruli-Ulcer Projekte in Kamerun und die gemachten Erfahrungen präsentieren. Der folgende Artikel beschreibt eines dieser Projekte von MSF.
Die Abteilung Pflege der Gesundheits-Fachhochschule Genf HedS-Ge und ihre kamerunische Partnerschule (seit 1998), die Private Katholische Pflegeschule von Yaoundé EPCIY, haben sich 2008 zusammengetan, um die Wundbehandlung und -vernarbung bei Buruli Ulkus zu verbessern. Diese chronische, behindernde und schmerzhafte Krankheit führt ähnlich wie bei Tuberkulose oder Lepra zu Hautgeschwüren, hauptsächlich an den Armen und Beinen, sowie zu einer Zerstörung des darunter liegenden Gewebes und der Knochen.
Buruli Ulkus ist heute ein grosses Gesundheitsproblem in Kamerun. Übertragung und Entwicklung sind bis anhin nur teilweise bekannt. Die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung sind sehr schwierig, umso mehr, als die Krankheit oft «mystisch» gesehen wird: Ein Fluch führe zur Erkrankung. Man weiss mittlerweile, dass Buruli vor allem in Gegenden mit Flüssen und stehenden Gewässern vorkommt.
Im Februar und März 2008 haben zwei Lehrkräfte der HedS-Ge zwanzig Pflegefachkräfte und Ausbilder geschult: in der Wundbehandlung, den Grundlagen der Vernarbung in feuchtem Milieu und im spezifischen Ansatz für chronische Krankheiten wie Buruli Ulkus.
Sechs dieser zwanzig Fachleute gründeten 2008 die Kamerunische Vereinigung für Wunden und Vernarbung ACPC, die zum Ziel hat, das Wissen zu sammeln und die Erfahrungen regional und national zu verbreiten. Dank dieser Zusammenarbeit konnten sich bereits mehrere kamerunische Berufsleute vernetzen und ihre Erfahrungen mit anderen austauschen.
Seither zieht die ACPC immer mehr Pflegefach-Studierende aus Yaoundé, aber auch aus Genf an, denn diese können ab Juni 2009 ein Praktikum im «Buruli-Pavillon» absolvieren. Der Pavillon, Teil des Distriktspitals von Akonolinga (einige Kilometer von Yaoundé), wird von Médecins Sans Frontières zusammen mit dem Unispital Genf und den kamerunischen Gesundheitsbehörden verwaltet. Seit der Gründung 2002 konnten hier mehr als 600 Patienten behandelt werden, 40% davon Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren.