Haiti: Eine Ausbreitung der Epidemie verhindern

Les équipes MSF amènent le nécessaire pour le traitement du choléra à Rivière Blanche, une localité reculée au nord d’Haïti, novembre 2010

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Im Norden Haitis und im Landesinnern setzt sich die Cholera-Epidemie fort. Es ist deshalb wichtig dafür zu sorgen, dass auch die Bevölkerung in diesen Regionen Zugang zu einer Behandlung hat. Nachdem der Hurrikan Tomas aus Haiti abgezogen ist, können die Teams nun ihre Aktivitäten ausweiten.

Bislang hat MSF mehr als 6’400 Patienten mit Durchfallerkrankungen behandelt, darunter auch viele Fälle, die mit einer starken Austrocknung einhergingen, was ein typisches Symptom der Cholera ist.
MSF unterstützt in der Region Artibonite, wo die Cholera ursprünglich ausgebrochen war, zwei Spitäler des Gesundheitsministeriums. Die Teams sind in den Hauptspitälern in St. Marc und Petite Riviere tätig und versorgen die Gesundheitseinrichtungen unter anderem mit Infusionsflüssigkeiten, Kathetern und Chlor zur Desinfektion.

Sorge um eine Ausbreitung der Epidemie in ländliche Gebiete

Vor allem ausserhalb der stark besiedelten Orte wird zurzeit dringend Hilfe benötigt. "Es ist wichtig, dass auch kleinere Gemeinden abseits der bevölkerungsreichen Zentren Zugang zur Behandlung haben", sagt Kate Alberti von Epicentre, dem epidemiologischen Forschungsinstitut von MSF. "Wir machen uns grosse Sorgen um eine Ausbreitung der Epidemie in ländliche Gebiete, da es schwierig ist, die dort bestehenden Gesundheitszentren zu erreichen. Um einen sofortigen Zugang zur Behandlung sicherzustellen müssen weitere Zentren aufgebaut und die vorhandenen Einrichtungen unterstützt werden." Um dieses Ziel zu erreichen, hat MSF in einigen Regionen bereits damit begonnen, Gesundheitszentren mit Material zu beliefern, so zum Beispiel in Gros Morne. Auch das im äussersten Norden gelegene Spital von Port de Paix wurde bereits versorgt. Zudem bereiten MSF-Mitarbeiter Cholera-Behandlungszentren in Gonaives und Bassin Bleu vor.

Aktivitäten in Port-au-Prince und Leogane

In den MSF-Einrichtungen der Hauptstadt Port-au-Prince sind die Teams darauf vorbereitet, Patienten mit Verdacht auf Cholera zu behandeln. 300 Betten stehen hierfür bereits zur Verfügung – 850 sollen es in Kürze werden. In den vergangenen Tagen wurden bereits einige Patienten mit schwerem Durchfall behandelt. Zudem erhalten zwei Spitäler des Gesundheitsministeriums Unterstützung von MSF. Auch in Leogane betreibt die Organisation ein Spital, in dem nun ebenfalls ein 20-Betten Cholera-Behandlungszentrum eingerichtet wurde.
3’000 MSF-Mitarbeiter sind zurzeit in Haiti im Einsatz. Gemeinsam mit 400 haitianischen und 75 internationalen Helfern setzen sie sich ein, um eine weitere Verbreitung der Cholera-Epidemie zu verhindern.