Libyen: Von Ost nach West – wie lebensrettende medizinische Güter ins Landesinnere gelangen

MSF a pour l’heure expédié environ 22 tonnes de médicaments et de matériel médical.

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Teams von MSF in Bengasi und an der tunesisch-libyschen Grenze versuchen weiterhin in den Westen Libyens zu gelangen, wo die medizinische Situation Berichten zufolge kritisch ist. Die Mitarbeiter kommen zurzeit wegen der unsicheren Lage nicht in diese Gebiete. „Wir konnten zu den medizinischen Einrichtungen in Aschdabija und Brega gelangen, aber Ras Lanuf, das 450 Kilometer westlich von Bengasi liegt, konnten wir bisher nicht erreichen“, so Anne Châtelain, medizinische Nothilfekoordinatorin von MSF in Bengasi. MSF versucht dennoch, medizinische Güter in Regionen zu bringen, in denen wegen gewalttätiger Auseinandersetzungen der Bedarf am grössten ist. Es ist von zentraler Bedeutung, dass alle Konfliktparteien die Neutralität von medizinischen Einrichtungen, Fahrzeugen und Personal respektieren. Nur so können die Patienten die dringend benötigte Hilfe erhalten.

Seit dem Beginn der Unruhen am 17. Februar arbeiten in Bengasi Ärzte, Apotheker und freiwillige Helfer daran, das Netz medizinischer Einrichtungen im Osten Libyens mit dringend benötigten Arzneimitteln und medizinischem Material zu versorgen. MSF konnte bislang 22 Tonnen Medikamente und Material für Erste Hilfe und chirurgische Eingriffe in Gegenden liefern, in denen die Kämpfe zu einem Mangel an medizinischer Ausrüstung geführt haben. Obwohl es auf diese Art gelingt, eine ganze Reihe von Gesundheitseinrichtungen zu erreichen, gibt es Bedenken, dass die Lieferwege zu lang werden: „Eine unserer grössten Sorgen ist, einen Weg zu finden, das Material näher an die Orte zu bringen, an denen sie künftig gebraucht werden“, so Simon Burroughs, Notfallkoordinator von MSF in Bengasi.

Materiallieferungen mit hohem Risiko

Die Ambulanzen und andere Transportfahrzeuge fahren oft stundenlang auf höchst unsicheren Strassen und nehmen damit ein hohes Risiko in Kauf.
MSF erkundet in und um Bengasi auch weiterhin den Bedarf an Hilfe und hat medizinisches Personal vor Ort in Einsatzbereitschaft. So unterstützte beispielsweise eine Operationsschwester der Organisation im Spital von Aschdabija libysche Ärzte über Nacht, nachdem Zusammenstösse westlich von Ras Lanuf zu zahlreichen Verwundeten geführt hatten. Insgesamt kamen die medizinischen Einrichtungen mit dem Zustrom von Verwundeten bislang klar, aber es fehlen ihnen medizinische Güter wie etwa Betäubungsmittel und chirurgische Hilfsmittel.
Zurzeit sind elf Tonnen weiteres medizinisches Material von MSF auf dem Weg nach Bengasi. Ägyptische Lastwagen liefern diese nach Libyen, wo sie von dortigen Transportern an die Zieldestinationen weitergefahren werden.