Mosambik: Der Kampf gegen HIV/Aids ist noch nicht vorbei

«Nous sommes la preuve vivante que les gens peuvent avoir une vie active, même sous traitement»

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Im Rahmen der diesjährigen Panafrikanischen Spiele in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, organisierten regionale Teams von MSF eine Kampagne gegen die mangelnde Finanzierung des Kampfes gegen die Aidsepidemie im südlichen Afrika.

Der Sportanlass „Halbzeit: Das Leben ist stärker als Aids!“ am 14. September 2011 drehte sich um eine einfache Botschaft: Im Spiel gegen HIV/Aids stehen wir erst in der Halbzeit. Es sind zwar Fortschritte erzielt worden, aber wir dürfen jetzt nicht aufgeben, denn noch immer warten Millionen von Menschen auf die lebensrettenden Medikamente.
„Wir verfügen zwar über geprüfte und wirksame Behandlungsmethoden, aber wenn wir die Epidemie besiegen wollen, müssen wir die Medikamente zu denjenigen Menschen bringen, die sie dringend brauchen“, erklärte Kelly Cavalete, MSF-Mitarbeiterin in Mosambik.
24 HIV-positive Athleten aus Südafrika, Malawi, Swasiland, Simbabwe und Mosambik messten sich in Fussball, Basketball, Kugelstossen und Leichtathletik, um auf die fehlende Finanzierung der Aidsbekämpfung aufmerksam zu machen. Sie zeigten auf, wie MSF gemeinsam mit den örtlichen Partnern gegen HIV/Aids vorgeht, in Gebieten, wo die Ansteckungsraten hoch, die Ressourcen jedoch gering sind.
„Wir sind der lebende Beweis dafür, dass man dank einer Behandlung gut mit HIV leben kann“, sagt Sousa Chilaule. Seit acht Jahren erhält sie antiretrovirale Medikamente in einer Klinik in Maputo, die gemeinsam von MSF und dem Gesundheitsministerium von Mosambik betrieben wird. „Nach der ersten Halbzeit hört man nicht auf zu kämpfen: Wir werden nicht ruhen, bis alle, die eine Behandlung benötigen, Zugang dazu haben.“

Niedrigere Ansteckungsrate dank Behandlung

Neuste Forschungsergebnisse zeigen, dass HIV-Infizierte, die sich behandeln lassen, ihre Mitmenschen zu 96 Prozent weniger oft anstecken. Am UN-Gipfel im Juni 2011 verpflichteten sich die Regierungen, bis 2015 insgesamt 15 Millionen Menschen zu behandeln, um so die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen. Somit müssten in den nächsten vier Jahren mehr als acht Millionen Patienten eine antiretrovirale Behandlung aufnehmen. Doch die Zeichen stehen schlecht: 2009 und 2010 gingen die weltweit für den Kampf gegen HIV/Aids bereitgestellten Mittel um 10 Prozent zurück. Gemäss UNAIDS werden jährlich zusätzliche 6 Milliarden US-Dollar benötigt, um die Gesamtsumme von 23 Milliarden zu erreichen, die jedes Jahr benötigt wird.
„Neben der frühzeitigen Behandlung von HIV-Patienten müssen wir uns heute vor allem für den Zugang zu erschwinglichen antiretroviralen Generika einsetzen“, betonte Walter Lorenzi, Landeskoordinator von MSF in Mosambik. „Wir müssen die Behandlung dezentralisieren und näher zu den Menschen bringen, die sie benötigen. Und wir müssen die ländlichen Gesundheitszentren integrieren und ihnen die Möglichkeit geben, selber Behandlungen anzubieten. Nur so können wir das Stigma überwinden, das die Krankheit umgibt, und gleichzeitig sicherstellen, dass die Patienten die Behandlung auch einhalten.“