MSF impft in N'Djamena 500’000 Kinder gegen Masern

Tchad, 13.03.2010

2 Min.

Aufgrund der rasanten Zunahme von Masererkrankungen bei Kleinkindern und Jugendlichen hat am Freitag, dem 26. März in der Hauptstadt des Tschad die Kampagne zu einer Massenimpfung begonnen.

Um das Ausmass der Situation in Zahlen auszudrücken: Seit Jahresbeginn sind bis zum 20. März 3'550 Erkrankungen registriert worden, fast 800 davon allein in der Woche vom 14. bis zum 20. März. Infolgedessen wurde in enger Zusammenarbeit mit den tschadischen Gesundheitsbehörden ein Noteinsatz organisiert.

Über sechzig mobile und stationäre Teams wurden in der Stadt mobilisiert, um für die Impfung von allen Kindern im Alter von sechs Monaten bis 15 Jahren, also ungefähr 580'000 Personen zu sorgen. Zwischen dem 26. März und dem 7. April wurden bereits 480'000 Kinder geimpft – und die Impfkampagne dauert an.  

Zusätzliche Teams kümmern sich in drei Diensten, die von MSF in den Spitälern der Stadt eingerichtet wurden, um die Behandlung der Patienten. Die Organisation liefert auch Medikamente und überwacht die in den Gesundheitszentren durchgeführten Behandlungen. Hier finden die ersten Untersuchungen statt und Fälle ohne Komplikationen bzw. mit dem Virus zusammenhängende Erkrankungen werden hier betreut.
Weiter hat MSF auch therapeutische Ernährungszentren geschaffen, wo Kinder behandelt werden sollen, bei denen im Rahmen der Untersuchungen und Impfungen schwere Mangelernährung festgestellt wurde.    

Ursprünglich sollte die Kampagne bis zum 6. April dauern, jedoch wird je nach erreichter Impfversorgung zusammen mit den Gesundheitsbehörden eine Verlängerung  geprüft. 

Die Masern bleiben bei Kindern eine häufige Todesursache. Dies gilt insbesondere dann, wenn geschwächte oder mangelernährte Kinder davon betroffen sind. In diesen Fällen können manchmal tödliche Komplikationen in Form von Lungenentzündungen auftreten. Wenn das Virus das zentrale Nervensystem angreift, kann es auch zu neurologischen Folgen kommen. Ebenfalls möglich ist eine Schädigung der Augen, die zu einer Erblindung führen kann. Die Massenimpfung bleibt das beste Mittel, um den Umfang und die Auswirkungen einer grassierenden Epidemie zu mindern. Um die bestmögliche Wirkung im Kampf gegen diese Epidemie zu erzielen, müssen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 Monaten und 15 Jahren geimpft werden.