MSF verstärkt Einsatz im Mittelmeer
1 Min.
Ein drittes Such- und Rettungsschiff mit einem MSF-Team an Bord ist auf dem Mittelmeer unterwegs, um Bootsflüchtlingen in Not zu helfen.
Ein drittes Such- und Rettungsschiff mit einem Team von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) an Bord wird Bootsflüchtlingen Hilfe leisten, die auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut in ihrer Heimat versuchen, Europa über das Mittelmeer zu erreichen.
«Was wir im Mittelmeer sehen, ist eine humanitäre Krise», sagt Paula Farias, Einsatzleiterin auf dem Schiff namens Dignity 1. «Dieser Rettungseinsatz mag sich scheinbar von unseren normalen Projekten unterschieden, weil er auf hoher See stattfindet. Doch unsere Prioritäten sind dieselben wie im Südsudan oder in Syrien – Leben zu retten.»
Das Team an Bord der Dignity 1 besteht aus 18 Mitgliedern, darunter auch medizinisches Fachpersonal. Das Schiff ist 50 Meter lang, hat Kapazitäten für 300 Bootsflüchtlinge und lief am 13. Juni aus dem Hafen in Barcelona aus.
Mittelmeer darf kein Friedhof werden
Dieses Schiff verstärkt den bereits laufenden Such- und Rettungseinsatz von MSF im Mittelmeer. Mit der „MY Phoenix“ der Organisation MOAS (Migrant Offshore Aid Station), die seit dem 2. Mai auf See ist, konnten bereits 1‘789 Menschen retten. An Bord ist ein Team von MSF, das nach einer Rettungsaktion die Menschen medizinisch versorgt. Die „Argos Bourbon“ wird von MSF alleine betrieben und ermöglichte seit der Inbetriebnahme am 9. Mai die Rettung von 1‘242 Menschen.
«Die Zahl der Menschen, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, wird wahrscheinlich in den nächsten Wochen aufgrund des Sommerwetters noch weiter steigen», so Farias. «Wir brauchen einen gut funktionierenden Hilfseinsatz, um ihnen helfen zu können und zu verhindern, dass das Mittelmeer ein Friedhof wird.»