Operationen auch in der 2. Phase des Hilfseinsatzes in Haiti Kernaktivität
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Die Hauptaktivitäten von MSF in Haiti sind immer noch die Behandlung von Patienten, die beim Beben verletzt wurden, sowie die Nachsorge. Aber die zweite Phase des Hilfseinsatzes ist in Vorbereitung, in der Operationen nach wie vor eine Kernaktivität bilden.
Eröffnung eines dritten Operationssaals
„Bis jetzt haben wir lebensrettende Eingriffe durchgeführt, jetzt müssen wir dann in der Lage sein, mehr Operationen durchzuführen, durch die verletzte Gliedmassen erhalten werden können. Das heisst, Menschen mit Wunden, die sich infiziert haben und die innerhalb von wenigen Tagen die gesamte Extremität befallen können, wenn nicht operiert wird. Um dem grossen Bedarf nachzukommen, eröffnen wir einen dritten OP in Choscal und arbeiten immer noch rund um die Uhr. MSF hat auch damit begonnen, mit mobilen Klinken nach Menschen zu suchen, die dringend eine Behandlung benötigen, aber noch keine erhalten haben“ erklärt Rosa Crestani, eine der medizinischen Koordinatorinnen von MSF vor Ort.
Sich um die mentale Gesundheit der Patienten kümmern
Die weitergehenden Auswirkungen der Katastrophe stehen ebenfalls auf der Agenda der MSF-Teams: Die Folgen für die mentale Gesundheit der Menschen werden nun immer sichtbarer durch die Symptome, mit denen die Patienten in die Kliniken von MSF kommen. Über eine Klinik in Leogane wurde berichtet, dass ungefähr die Hälfte der Menschen, die dort von MSF behandelt werden, an Traumata leidet. In der Nähe des Spitalgeländes von Carrefour, wo Mitarbeiter Untersuchungen und Behandlungen für die Menschen der dortigen Umgebung durchgeführt haben, beginnen die Teams nun auch mit der Verteilung von Zusatznahrung für Kinder.
Die Statistiken des Spitals in Carrefour
Das Spital in Carrefour hat soeben eine Behandlungsstatistik der letzten acht Tage bekannt gegeben: Die Mitarbeiter haben in dieser Zeit 208 grössere und 100 kleinere chirurgische Eingriffe durchgeführt, 2’400 Verletzte verbunden und 446 Patienten stationär behandelt. Nach einem Nachbeben letzte Woche wurde das Gebäude des Spitals als für den weiteren Verbleib zu gefährlich eingestuft, und alle Patienten mussten von ihrer vorübergehenden Unterkunft in das neue „Spital“ nebenan transferiert werden, das davor eine Schule gewesen war.
Neue Einrichtungen
Gleichzeitig gehen die Anstrengungen von MSF weiter, Einrichtungen, in denen medizinisch gearbeitet werden kann, an weiteren Orten zu installieren. Das Team, das vor kurzem das aufblasbare Spital in Port-au-Prince errichtet hat, arbeitet derzeit an einem Plan, in einem weiteren freien Gebäude in der Stadt eine Art „post-operatives Dorf“ zu errichten. Die einzelnen Abteilungen sollen wieder durch Segeltücher abgetrennt werden, aber die Angst, sich in einem richtigen Gebäude aufzuhalten, ist bei jenen Patienten noch immer sehr gross, die beim Beben verletzt wurden. In diesem „Dorf“ sollen post-operative Pflege, Verbandswechsel sowie Physiotherapie und Psychotherapie für etwa 100 Patienten durchgeführt werden, die sich nach Operationen dort regenerieren können.