Tausende Neuankömmlinge stürmen Gesundheitseinrichtungen in Sri Lanka

Sri Lanka, 30.05.2009

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Während Colombo mit der Erklärung der Regierung in Sri Lanka das Ende des Konflikts feiert, flüchten Tausende Menschen aus der ehemaligen Konfliktzone und erreichen Vavuniya in einem gesundheitlich sehr schlechten Zustand. Die Menschen sind traumatisiert und erschöpft, Hunderte von ihnen sind verletzt. Etwa 50’000 Menschen sind seit vergangenem Freitag, den 16. Mai, in Vavuniya angekommen. Viele Tausend mehr werden in den kommenden Tagen noch erwartet.

„Obwohl MSF die Anzahl der Mitarbeiter vor Ort erhöht hat, sind die Teams von dem plötzlichen enormen Ansturm von Menschen überwältigt“, erklärt Katrien Coppens, Einsatz-Verantwortliche von MSF in Amsterdam.
Seit Samstag arbeiten Teams von MSF gemeinsam mit Mitarbeitern des srilankischen Gesundheitsministerium an der Stelle, wo die Vertriebenen eintreffen, um die am stärksten Verletzten zu identifizieren, sie zu behandeln und sie vor Ort zu stabilisieren. Jeden Tag kommen durchschnittlich Zehntausend Menschen an diesem Checkpoint an.
“Die Auswahl der Patienten ist sehr schwierig. Um die am schwersten Erkrankten oder Verwundeten behandeln zu können, können wir uns nicht um jene Patienten kümmern, die einfache Behandlungen benötigen”, sagt Katrien Coppens.
“Derzeit befinden sich 1’900 Patienten in dem 450-Betten-Krankenhaus von Vavuniya”, viele von ihnen liegen auf Matratzen am Boden und in den Gängen. “In den vergangen zwei Wochen nahmen die Zahlen der neuankommenden Patienten kontinuierlich ab, doch das war nur die Ruhe vor dem aktuellen Sturm an medizinischen und humanitären Bedürfnissen”, sagt Coppens.
In den Vertriebenenlagern der Zone 4 in Manik Farm, wohin die neu ankommenden Vertriebenen gebracht werden, betreibt MSF ein Ernährungsprogramm. Seit vergangenem Wochenende sind hier 23’000 Menschen angekommen, viele mehr werden noch erwartet.
Ausserdem baut MSF ein zusätzliches Feldspital mit einer Kapazität von 100 Betten in Manik Farm auf und unterstützt das staatliche Krankenhaus in Pampaimadu.