“Was wird von unserem Zuhause übrigbleiben?” Lebensgeschichten von vertriebenen Familien aus dem Libanon

einab Ozeir, 29, calms the cries of Abbas, her 1.5-year-old son, in a room where she lives with her husband and their 4 children in the Azarieh shelter in central Beirut.

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Die Krise im Libanon ist äusserst komplex. Seit 2019 sind mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in die Armut gerutscht. Dieser Trend wird durch die Eskalation des Konflikts am 23. September 2024, ausgelöst durch intensive israelische Luftangriffe auf das Land, weiter verschärft.

Die meisten Vertriebenen sind zurzeit dringend auf Hilfe angewiesen. Viele flohen Hals über Kopf und konnten kaum etwas mitnehmen. Der Zugang zu Unterkünften und grundlegenden Dienstleistungen gestaltet sich immer schwieriger. In verschiedenen Regionen des Landes wurden Auffangzentren eingerichtet, etwa in öffentlichen Schulen, Universitäten und Privatgebäuden. Ein Grossteil davon ist jedoch bereits überfüllt. Vielerorts mangelt es an Wasser, sanitären Anlagen und Nahrungsmitteln. Auch gibt es oft keine Kochgelegenheit in den Gebäuden, denn auf die Unterbringung von Geflüchteten sind diese in der Regel nicht ausgelegt.

Für mich gibt es hier keine Zukunft mehr. Sollte der Krieg irgendwann vorbei sein – stehen unsere Häuser dann noch? Werden meine Freunde und Familie überleben?

Ezdihar al Diqa, Vertriebene aus einem Vorort südlich von Beirut

Die Berichte von Ezdihar, Zeinab und Abbas zeigen, wie resilient Menschen angesichts von Ungewissheit, Angst und dem alltäglichen Ausnahmezustand sein können.