Ebola-Fälle in der DR Kongo bestätigt – MSF entsendet Teams
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Bis jetzt deutet nichts auf eine Verbindung mit der Ebola-Epidemie in Westafrika hin.
Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstützt die Bekämpfung des kürzlich bestätigten Ebola-Ausbruchs in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo). Die Organisation entsendet Ärzte, Pflegepersonal, Logistikexperten und Hygienespezialisten in das Epizentrum des Ausbruchs, das sich in der Provinz Equateur im Nordwesten des Landes befindet, und schickt medizinisches Material.
„Wir haben am Sonntag die Bestätigung erhalten, dass vier der Blutproben, die unsere Mitarbeiter vergangene Woche entnommen haben, positiv auf das Ebola-Virus getestet wurden“, sagt Jeroen Beijnberger, medizinischer Koordinator von MSF in der DR Kongo. „Wir bemühen uns, die Patienten, bei denen das Virus bestätigt wurde oder die als Verdachtsfälle gelten, so schnell wie möglich zu isolieren. Wir überwachen auch die Personen, die mit ihnen in Kontakt waren.“
MSF errichtet nun ein Ebola-Zentrum in Lokolia, dem von dem Ausbruch am stärksten betroffenen Gebiet im Gesundheitsbezirk Boende und arbeitet dabei eng mit dem kongolesichen Gesundheitsministerium zusammen. „Unser Hauptziel ist es, die weitere Ausbreitung zu stoppen und andere Menschen vor dem Virus zu schützen", sagt Beijnberger.
Schutz von Patienten und Personal hat oberste Priorität
Es wurde keine Verbindung mit dem Ebola-Ausbruch in Westafrika festgestellt, obwohl das nicht kategorisch ausgeschlossen werden kann. „Für den Moment betrachten wir diesen gleichzeitig auftretenden Ausbruch als unglücklichen Zufall“, sagt Beijnberger. „Wir versuchen, den Ursprung des Ausbruchs zu bestätigen, aber zu diesem Zeitpunkt deutet nichts auf eine direkte Verbindung mit der Epidemie in Guinea, Liberia und Sierra Leone hin.“
Bei einem neuen Ausbruch von hämorrhagischem Fieber ist die oberste Priorität der Schutz von Patienten und Gesundheitspersonal. Auch eine gute Koordination ist wichtig um sicherzustellen, dass alle – von der höchsten Regierungsebene hin zu den lokalen Gemeindevorstehern und Dorfältesten – korrekte und angemessene Informationen an die Bevölkerung weitergeben. Dazu gehört etwa, dass Beerdigungsteams die erforderlichen Massnahmen zur Infektionskontrolle beachten und die Suche nach Kontaktpersonen sowie die epidemiologische Überwachung rasch und effizient verläuft, um eine Ausbreitung des Ausbruchs zu verhindern.
Experten-Teams bereits in Westafrika im Einsatz
„Normalerweise würden wir spezielle Experten-Teams schicken, die Erfahrung mit hämorrhagischem Fieber haben, doch diese sind gegenwärtig bei der massiven Epidemie in Westafrika im Einsatz“, erklärt Beijnberger. „Unsere Kapazitäten sind somit begrenzt und ebenso unsere Möglichkeiten, auf die Epidemie in der Provinz Equateur zu reagieren. Es müssen sich andere Organisation stärker engagieren und es braucht gemeinsame Anstrengungen, um das Gesundheitsministerium zu unterstützen: Wir werden dies nicht alleine bewältigen können.“