Mitarbeiter von MSF im Südsudan erschossen – Organisation verurteilt Angriff
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Ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation MSF im Südsudan ist am Mittwoch an den Folgen eines Angriffs in der Nähe der Hauptstadt Juba gestorben.
Eine Gruppe bewaffneter Männer hatte am Montag ein deutlich gekennzeichnetes Auto der Organisation auf einer Hauptstrasse beschossen. Ein weiterer Mitarbeiter wurde schwer verletzt. Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist schockiert über diesen Angriff auf eine humanitäre Organisation, die seit mehr als 30 Jahren im Südsudan arbeitet, und verurteilt ihn aufs Schärfste.
Der getötete Kollege war ein 28 Jahre alter Südsudanese. Er arbeitete seit dem vergangenen Jahr für Ärzte ohne Grenzen.
„Joseph war ein ausgezeichneter Kollege“, erklärt Raphael Gorgeu, der Programmverantwortliche im Südsudan. „Das ganze Team vermisst ihn und seine positive Ausstrahlung. Sein tragischer Tod ist ein schrecklicher Verlust für seine Familie sowie für MSF.“
Die genauen Umstände und die Motive des Angriffs sind noch unklar. Ärzte ohne Grenzen arbeitet daran, den Vorfall zu untersuchen. „Wir fordern die Behörden auf, den brutalen Angriff, der zum Tod unseres Kollegen geführt hat, aufzuklären”, erklärt Marcel Langenbach, der Leiter der Projektabteilung von MSF in Amsterdam.
Der Angriff hat direkte Auswirkungen auf die Möglichkeit humanitärer Organisationen, dringend benötigte medizinische Hilfe im Südsudan zu leisten. „Das internationale humanitäre Völkerrecht muss unbedingt respektiert werden“, erklärt Langenbach. „Wir betonen, dass der Schutz von humanitären Helfern und Gesundheitseinrichtungen von allen gewährleistet werden muss.“
MSF seit mehr als 30 Jahren als unabhängige humanitäre Organisation medizinische Hilfe für die südsudanesische Bevölkerung, die unter den Folgen von bewaffneten Konflikten, Epidemien, Naturkatastrophen und mangelnder Gesundheitsversorgung leidet. Im Jahr 2012 haben die Mitarbeiter der Organisation im Südsudan mehr als 700.000 Patienten behandelt, davon mehr als 34.000 stationär. 140.000 Malaria-Patienten und 29.000 schwer mangelernährte Kinder wurden behandelt, 250.000 Kinder gegen Masern geimpft und mehr als 10.000 Geburten begleitet.