Behandlung von 24 Verletzten nach Bombenexplosion in Lashkargah

1 Min.

Gemeinsam mit lokalen Angestellten des Boost-Krankenhauses behandelten Mitarbeiter von MSF 24 Personen. Die Verletzten waren Opfer der vier Explosionen, die sich am Sonntag früh im Stadtzentrum von Lashkargah - der Hauptstadt der afghanischen Provinz Helmand - ereigneten.

„Zwanzig Minuten nach den ersten beiden Explosionen vor einer Bank trafen die ersten Patienten in die Notaufnahme ein“, berichtet Dr. Paulo Reis, diensthabender Arzt von MSF. „Zunächst nahmen wir 20 Patienten – darunter drei Kinder – mit verschieden schweren Verletzungen, von Schnittwunden an der Schulter bis zu schweren Granatverletzungen, auf. Zwei von ihnen wurden sofort in die Chirurgie gebracht, ein weiterer kurz darauf.“

Nach der dritten Explosion trafen zwei weitere Verletze ein. Eine vierte Explosion, die zehn Kilometer ausserhalb von Lashkargah stattfand, führte zu zwei weiteren Aufnahmen von Verletzten. Einer von ihnen hatte schwere Gesichtsverletzungen und erhielt lebensrettende Atemhilfe.

„Es war in dieser Situation von grosser Hilfe, dass die neue Notaufnahme des Krankenhauses gut ausgestattet ist und dass ungefähr zwanzig Mitarbeitern bereitstanden, um sich um die eintreffenden Patienten zu kümmern“, sagt Dr. Reis.

Drei der Verletzten – zwei Kinder und eine Frau – starben kurz, nachdem sie im Krankenhaus angekommen waren. Sechzehn Patienten konnten nach der Behandlung entlassen werden; fünf befinden sich nach wie vor im Krankenhaus. Vier von ihnen sind in stabilem Zustand, der fünfte wird bald für eine rekonstruktive Gesichtschirurgie überwiesen.

MSF akzeptiert für die Arbeit in Afghanistan keine institutionellen Gelder. Die Projekte werden ausschliesslich mit privaten Spenden finanziert. Neben dem Boost-Krankenhaus in Lashkargah unterstützt MSF derzeit das Ahmed Shah Baba-Krankenhaus im Osten Kabuls. In beiden Krankenhäusern ist das Ziel von MSF, kostenlose lebensrettende medizinische Versorgung mithilfe von effizienten Medikamenten in allen Bereichen zu leisten – darunter Geburtshilfe, Pädiatrie, Chirurgie und Notaufnahme.
MSF plant, die Unterstützung von Krankenhäusern und ländlichen Gesundheitszentren im Laufe des Jahres 2010 auf andere afghanische Provinzen auszuweiten.