MSF gedenkt Opfern des Anschlages auf die Universität Benadir
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Am 3. Dezember 2009 wurde auf die Universität Benadir in Mogadischu ein Anschlag verübt, bei dem mehr als 22 Menschen ums Leben kamen, darunter drei Minister der Übergangsregierung. MSF bedauert den Anschlag zutiefst, der während der Abschlussfeier für Medizinstudenten der Universität stattgefunden hat.
Die medizinischen Bedürfnisse sind in Somalia enorm und in vielen Regionen ist die Situation durch ein hohes Mass an Gewalt und anhaltender Trockenheit besonders schlimm. Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist absolut unzureichend, so dass viele Menschen unnötigerweise unter mangelnder Gesundheitsversorgung leiden.
Die Medizinstudenten der Universität Benadir bieten einen Schimmer Hoffnung für die somalische Bevölkerung, Hoffnung für lebensrettende medizinische Hilfe. Medizinisches Personal leistet Unterstützung, die nur auf medizinischen Bedürfnissen basiert, unabhängig von politischer oder familiärer Zugehörigkeit. Ihre Arbeit ist wichtig, um das Leiden der schutzlosesten Menschen zu mindern, beispielsweise das der mangelernährten Kinder, schwangeren Frauen und verletzten Männer. Um das tun zu können, muss die Sicherheit des medizinischen Personals und der medizinischen Einrichtungen gewährleistet sein.
MSF hat im Jahr 2009 die Ausbildung der Medizinstudenten der Universität Benadir unterstützt und Studenten des ersten Jahrganges eingestellt. Sie arbeiten jetzt mit den anderen engagierten somalischen Mitarbeitern zusammen, die es der Organisation ermöglichen, zehn Projekte in acht Regionen in ganz Somalia aufrecht zu erhalten. Die somalischen Mitarbeiter werden von einem internationalen Team in Nairobi unterstützt.
MSF ist in Gedanken bei den Familien und Freunden derer, die von dem tragischen Anschlag betroffen sind.
MSF arbeitet seit mehr als 17 Jahren in Somalia. Die Mitarbeiter haben im Jahr 2008 nahezu 730’000 ambulante Behandlungen durchgeführt, mehr als 260’000 Patienten waren Kinder unter fünf Jahren. Etwa 55’000 Frauen haben geburtsvorbereitende Unterstützung bekommen und 24’000 Patienten wurden stationär aufgenommen. Es wurden mehr als 3’800 chirurgische Eingriffe vorgenommen, von denen etwa 1’250 Folgen der Gewalt waren. Mehr als 1’000 Kala Azar- und 4’000 Malariafälle wurden behandelt und nahezu 1’600 Menschen haben mit einer Tuberkulose-Behandlung begonnen. Ausserdem wurden 35’000 mangelernährte Menschen versorgt und mehr als 82’000 Impfungen verabreicht.