MSF verstärkt Einsatz zur Eindämmung des Ebola-Ausbruchs in Guinea

Outre l’isolement et les soins aux patients, une activité importante consiste à investiguer les alertes faisant état de potentiels nouveaux cas.

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MSF hat einen Noteinsatz eingeleitet und verstärkt weiterhin ihr Personal vor Ort, um auf den Ebola-Ausbruch in Guinea zu reagieren. Die guineischen Behörden haben bis jetzt 134 Verdachtsfälle und 84 Todesopfer gemeldet.

Gegenwärtig sind 52 internationale MSF-Mitarbeiter gemeinsam mit dem lokalen Personal der Organisation und in Zusammenarbeit mit Guineas Gesundheitsministerium im Einsatz. Sie verteilen sich auf Conakry sowie auf die Provinzstädte Guéckédou und Macenta im Osten des Landes.
Auf den Isolierstationen von MSF werden in diesen Ortend derzeit 19 Patienten behandelt. Tätig sind Ärzte, Pflegepersonal, Epidemiologen, Spezialisten für Wasser und Abwasser sowie Gesundheitshelfer und Psychologen.

Symptome bekämpfen

„Unsere Bemühungen konzentrieren sich darauf, den Ausbruch einzudämmen. Dazu gehört, die Kranken ausfindig zu machen und sie vom Rest der Bevölkerung zu isolieren“, erklärt Anja Wolz, Notfall-Koordinatorin in Conakry. „Obschon es gegen die Krankheit keine Therapie gibt, können wir die äusserst hohe Sterblichkeit senken, indem wir die Symptome bekämpfen. Patienten, die wegen Durchfall dehydriert sind, erhalten eine Infusion. Wir stellen auch sicher, dass sie nicht gleichzeitig an einer anderen Krankheit wie Malaria oder einer bakteriellen Infektion wie Typhus leiden.“
Die Sterblichkeitsrate des „Zaïre-Stamms“ des Ebola-Virus kann laut WHO bis zu 90 Prozent betragen. Es kommt jedoch immer darauf an, wie sich ein Ausbruch entwickelt.
„Unsere Erfahrungen haben uns gezeigt, dass die Patienten mit einer guten ärztlichen Betreuung 10 bis 15 Prozent höhere Überlebenschancen haben. Wenn sie zu Hause bleiben, erreicht die Sterblichkeitsrate oft gegen 90 Prozent“, betont Michel Van Herp, Epidemiologe von MSF im Osten Guineas.

Ebola-Schulungen für Spitalpersonal

In der Hauptstadt Conakry hat MSF im Spital Donka eine Isolierstation mit 20 Betten eingerichtet. Dort werden gegenwärtig acht Patienten betreut. Das Spitalpersonal wurde im Umgang mit Ebola geschult, so dass es die Symptome erkennt, die erforderlichen Hygienemassnahmen umsetzen und die Triage der Patienten durchführen kann. Demnächst wird ebenfalls eine Schulung für Freiwillige des Roten Kreuzes stattfinden. Ziel ist, das Vorgehen bei Beerdigungen und beim Desinfizieren der Häuser von Betroffenen zu verbessern. MSF plant auch den Einsatz von „Outreach-Teams“, die gemeldete Verdachtsfälle in der Stadt untersuchen.
In Guéckédou und Macenta werden in den Isolierstationen von MSF gegenwärtig 11 Patienten betreut. Neben der Isolierung und Betreuung der Ebola-Kranken ist ein wichtiger Teil der Arbeit, mögliche neue Fälle zu untersuchen. Dazu reisen die MSF-Teams in die Dörfer, überweisen Verdachtsfälle in die Isolierstationen und desinfizieren ihre Häuser. Schliesslich werden auch sämtliche Personen überwacht, die in Kontakt mit den Kranken waren.

Übertragungsrisiko verringern

Sehr wichtig ist es ausserdem, die betroffenen Gemeinden über die Krankheit und die Vorsichtsmassnahmen informiert werden, um das Infektionsrisiko zu begrenzen. Mit grundlegenden Hygienemassnahmen wie Händewaschen kann das Übertragungsrisiko bereits beträchtlich verringert werden. Die MSF-Teams stellen auch sicher, dass während Beerdigungen kein Risiko entsteht, so dass sich niemand ansteckt, der einen verstorbenen Ebola-Patienten wäscht oder berührt. Ein weiterer Einsatzbereich von MSF ist die psychologische Betreuung von Familien der Betroffenen und des lokalen medizinischen Personals.
Die zwei Labors im Land – eines in Conakry vom Institut Pasteur in Dakar, Senegal, das andere in Guéckédou vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg – ermöglichen die Durchführung von Schnelltests bei Verdachtsfällen. „Wir mobilisieren alle vorhandenen Ressourcen, aber damit der Ausbruch wirksam bekämpft werden kann, sind noch mehr Anstrengungen erforderlich“, fügt Anja Wolz hinzu. „Es ist wichtig, dass auch andere Akteure aktiv werden.“
Auch im Nachbarland Liberia wurden nun zwei Fälle bestätigt. MSF überwacht die Lage aufmerksam und hält sich bereit, je nach Entwicklung medizinische Teams und Isolationsmaterialien zu entsenden, um die liberianischen Gesundheitsbehörden zu unterstützen.