Sudan: Das tödlichste Wochenende in Khartum seit Beginn des Konfliktes
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Nach Angriffen an zwei verschiedenen Orten in der sudanesischen Hauptstadt haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) über 100 Verletzte behandelt. Mindestens 49 Menschen wurden bei den Luftangriffen getötet. Dies war das tödlichste Wochenende in Khartum seit Beginn des Konflikts vor fünf Monaten.
Bei einer Explosion auf dem belebten Gorro-Markt wurden am frühen Sonntagmorgen 43 Menschen getötet; über 60 Verletzte wurden im von uns unterstützten Bashair-Spital im Süden Khartums behandelt.
«Stundenlang lagen Dutzende Leichen unter Laken im Innenhof des Spitals, bis die Angehörigen kamen, um sie zu identifizieren. In der Zwischenzeit versuchten unsere Mitarbeitenden ihr Bestes, um das Leben der Verletzten zu retten. Die Wunden zeugten von der unglaublichen Kraft der eingesetzten Waffen: abgetrennte Gliedmassen, aufgerissene Bäuche», sagt Marie Burton, unsere Notfallkoordinatorin in Khartum.
Es war entsetzlich.
Am Nachmittag des Vortages war auch das Wohnviertel Al Haj Youssef getroffen worden. In das ebenfalls von unseren Teams unterstützte Spital Alban Al-Jadeed wurden 45 Verletzte eingeliefert, sechs Menschen waren bei der Ankunft bereits tot. «Die Einrichtung liegt ganz in der Nähe des Anschlagsortes», erklärt Christian Mas Bouilloud, unser medizinische Koordinator in Khartum. «Unsere Teams hörten eine laute Explosion und bereiteten sich sofort auf einen Notfall vor. Kurz darauf trafen die Verletzten ein. Die meisten hatten Verletzungen durch Granatsplitter, viele von ihnen waren schwer. Es ist schrecklich, dass Wohngebiete und Märkte zum Ziel werden.»
Die Zahlen beziehen sich nur auf Patient:innen, die direkt von Ärzte ohne Grenzen behandelt wurden. Andere Organisationen berichteten von weiteren Opfern in der Hauptstadt.
Nicht nur in Khartum zeigten sich am Wochenende die verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf die Bevölkerung. In al-Faschir, der Hauptstadt von Nord-Darfur, arbeiten unsere Teams im South Hospital mit dem Gesundheitsministerium zusammen. Dort wurden am Samstag nach schweren Kämpfen in der Stadt 48 Verletzte behandelt. Die meisten Verletzungen waren durch Explosionen und Kugeln verursacht worden. Vier Personen erlagen ihren Verletzungen.
Für unsere Teams ist die Versorgung von Verletzten nach extremen Gewalttaten leider keine Seltenheit mehr: Bereits am Wochenende zuvor, am 2. September, hatte das von unseren Teams unterstützte Türkische Spital nach einem Angriff auf einen Markt zahlreiche Menschen aufgenommen. 21 Personen starben, sechs Schwerverletzte wurden in der Notaufnahme behandelt. Am 3. September behandelten medizinische Teams in Omdurman mehr als 50 gewaltbedingte Verletzungen nach erneuten Kämpfen in Umbada. Acht Patient:innen starben an Verletzungen durch Kugeln oder Explosionen.
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