Überleben auf der Flucht - MSF eröffnet Ausstellung in Winterthur
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Winterthur, 14. September 2009 - Médecins Sans Frontières/ Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat am Montag im Stadtpark Winterthur die Ausstellung Überleben auf der Flucht eröffnet. Das nachgebaute Flüchtlingslager veranschaulicht Erwachsenen und Kindern, unter welchen Bedingungen Flüchtlinge und Vertriebene in vielen Ländern der Welt leben. Die dreiwöchige Ausstellung zeigt, wie die medizinische Organisation MSF arbeitet und sensibilisiert für humanitäre Themen.
Vom 14. September bis 3. Oktober zeigt die Organisation Médecins Sans Frontières/ Ärzte ohne Grenzen (MSF) im Stadtpark Winterthur ein nachgebautes Flüchtlingslager unter freiem Himmel. Besucher sehen in der Ausstellung, wie typische Unterkünfte für Flüchtlinge aussehen, wie die Wasserversorgung funktioniert, wie mangelernährte Kinder versorgt oder wie Impfungen durchgeführt werden. Erfahrene Mitarbeiter von MSF bieten Führungen an und berichten von eigenen Erfahrungen. Fotos, Videos und Informationsstände geben zusätzlich Einblick in die Arbeit der Organisation, die 1999 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden ist.
Nach der Ausstellungseröffnung durch TV-Moderator Marco Fritsche berichtete Ulrike von Pilar, frühere Direktorin von MSF Deutschland, von ihren eigenen Erfahrungen mit der Arbeit in Flüchtlingslagern. Sie betonte: „Flüchtlinge sind Menschen wie wir, deren Leben häufig von einem Tag auf den anderen völlig zerbrochen ist und die oft auf lange Zeit Unterstützung brauchen.“ Zugleich wies die langjährige MSF-Mitarbeiterin darauf hin, dass humanitäre Hilfe zwar Leben retten, jedoch wenig für eine Rückkehr der Flüchtlinge in deren Heimat tun könne.
Weltweit sind rund 42 Millionen Menschen auf der Flucht. 80 Prozent der Flüchtlinge und Vertriebenen sind Frauen und Kinder. Besonders Kinder unter fünf Jahren gelten als sehr verwundbar und überstehen die Strapazen der Flucht oft nicht. MSF Schweiz kümmert sich derzeit unter anderem um Vertriebene in der Krisenregion Darfur im Sudan, um Tausende somalischer Flüchtlinge in Kenia sowie um die durch anhaltende Konflikte zwischen Milizen und der ugandischen Rebellengruppe LRA Vertriebenen in der Demokratischen Republik Kongo. Die Schweizer Sektion von MSF leistet derzeit mit rund 3’000 Mitarbeitern in mehr als 20 Ländern Einsätze und versorgt Zehntausende mit medizinischer Hilfe.
Die Ausstellung im Stadtpark Winterthur, Ecke Museum- und Theaterstrasse, ist vom 14. September bis am 3. Oktober geöffnet, werktags von 9 -19 Uhr, am Wochenende von 12 - 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/französisch) gestaltet. Das nachgebaute Flüchtlingslager eignet sich auch für sehbehinderte Personen in Begleitung, da die Ausstellungsgegenstände angefasst werden dürfen. Gruppen werden gebeten, sich im Voraus unter flager@geneva.msf.org oder 079 391 60 11 anzumelden. Ein Rundgang dauert etwa eine Stunde. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.msf.ch/lager.