Bei den Flüchtlingen am Tschadsee
7.3.2017
In der Region von Baga Sola und Bol leisten die Teams von MSF den von der Gewalt von Boko Haram betroffenen Vertriebenen sowie der ansässigen Bevölkerung medizinische Nothilfe.
© Sara Creta/MSF
Der Tschadsee liegt im Norden Zentralafrikas und ist eine der größten Wasserflächen des Kontinents. Wegen des Klimawandels und der Übernutzung des Wassers schwindet der See jedoch zusehends.
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Viele Familien leben von der Fischerei. Früher wurde die meiste Ware nach Nigeria transportiert und dort weiterverkauft. Aufgrund der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Boko Haram und dem nigerianischen Militär ist die Strasse nach Nigeria jedoch gesperrt.
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Früher zog das Nomadenvolk der Peul während der Trockenzeit mit den Herden über die Grenze in den Tschad, nach Kamerun und Nigeria. Nun aber sind die Grenzen geschlossen.
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Die 18-jährige Awa lebt zusammen mit ihrer einjährigen Tochter Amina im Lager. Sie kommt aus Doron Baga, einer nigerianischen Fischerstadt, die im Januar 2015 von Boko Haram zerstört wurde. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter konnte Awa auf ein Boot klettern. Nach drei Tagen kamen sie in der Stadt Kangala im Tschad an. Heute lebt sie in einem Zelt im Flüchtlingslager, wo sie Fischernetze verkauft.
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Die 40-jährige Awa lebt mit ihren neun Kindern im Lager. Auch sie floh im Januar 2015 aus Doron Baga. «Überall lagen Leichen am Boden, es waren Hunderte. Wir rannten los, mit nichts als der Kleidung, die wir trugen. Wir verließen Nigeria mit dem Boot und kamen wenige Tage später im Tschad an.»
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Auf der Suche nach einem sicheren Ort kommen Vertriebene der Tschadseeinseln seit 2015 ins Dorf Koulkimé.
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Seit zwei Monaten kommen täglich neue Familien an. Derzeit leben hier rund 250 Familien unter sehr schwierigen Bedingungen.
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Viele Menschen haben weder Zugang zu Trinkwasser, noch verfügen sie über angemessene sanitäre Anlagen. Die Teams von MSF stellen grundlegende medizinische Leistungen sicher: Dazu gehören Behandlungen gegen Mangelernährung, Schwangerschaftsbegleitung sowie gynäkologische und geburtshilfliche Sprechstunden.
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Die Müttersterblichkeit im Tschad gehört zu den höchsten weltweit. Bei nur einer von vier Entbindungen ist eine Hebamme dabei. Auf der Kinder- und Geburtenstation führen die Teams von MSF kostenlose Behandlungen und Sprechstunden durch. 2016 betreuten die Teams insgesamt 378 Entbindungen.
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Mütter warten vor der mobilen Klinik in Yakoua, einer Ortschaft sieben Kilometer südöstlich von Bol. 2016 nahmen über 2000 Frauen unsere vorgeburtlichen Sprechstunden in Anspruch, die meisten von ihnen kamen von weither.
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Die wirtschaftliche Tätigkeit ist seit 2015 stark zurückgegangen. Vor allem der Handel, aber auch die Land- und Weidewirtschaft haben stark nachgelassen.
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