DR Kongo: MSF kommt den Vertriebenen in Ituri zur Hilfe
2 Min.
Seit zwei Wochen leben im Gebiet Irumu, im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, Zehntausende von Vertriebenen unter prekären Bedingungen.
Seit dem 22. August sind sie auf der Flucht vor den Kämpfen zwischen den kongolesischen Streitkräften und der Miliz der patriotischen Widerstandsgruppe von Ituri (Force de Résistance Patriotique de l’Ituri, FRPI) um die Kontrolle über den Süden des Distrikts Ituri in der Provinz Orientale. Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) verstärkt seit Ende August ihre medizinischen Aktivitäten in Geti, um den Vertriebenen zu helfen.
Die medizinischen Teams, die während der neusten Kämpfe in Geti vor Ort waren, sahen sich seit der Ankunft der Vertriebenen mit einer Verdreifachung der Konsultationen konfrontiert. MSF hat in der Nähe der Versammlungsorte zwei zusätzliche Gesundheitsposten eingerichtet. Über 500 Menschen werden dort jeden Tag beraten.
In Geti zeigen Zählungen der lokalen Führer, dass sich die Bevölkerung innert weniger Tage verfünffacht hat. Die Teams von MSF tun ihr Möglichstes, um den täglichen Trinkwasserbedarf der 20’000 Vertriebenen zu decken.
„Die Vertriebenen leben zusammengepfercht unter oftmals prekären Bedingungen“, erklärt Marc Poncin, Leiter des Nothilfe-Einsatzes von MSF. Die Organisation beobachtet ständig die Gesundheitssituation in der Region und beabsichtigt, an den Versammlungsorten über 800 Latrinen einzurichten und Vertriebene in der Umgebung von Geti in einem ersten Schritt mit 10’000 Kits aus Blachen, Decken, Moskitonetzen und Seifen auszurüsten.
„Die humanitäre Situation in Ituri ist sehr beunruhigend. Die Region hat seit der Krise im Jahr 2008 keine solch grosse Vertriebenenwelle mehr erlebt“, so Poncin weiter. „In einer Konfliktsituation ist es eine grosse Herausforderung, den dringenden Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. MSF ist zurzeit als einzige humanitäre Organisation vor Ort und wird nicht in der Lage sein, alle Bedürfnisse abdecken zu können, insbesondere Unterkunft, Nahrung und Nothilfegüter.“
MSF kam der Bevölkerung, die vor den Kämpfen zwischen Militär und Miliz geflohen war, zum ersten Mal 2006 in Geti zu Hilfe. Seit 2008 ist die Organisation ununterbrochen in Geti vor Ort und unterstützt das Gesundheitszentrum und das Spital „Hôpital Général de Référence“.