Jordanien: MSF eröffnet Mutter-Kind-Spital in Irbid
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Mit der neuen Einrichtung will MSF den syrischen Flüchtlingen helfen, die in den umliegenden Gemeinden Zuflucht gefunden haben.
Am 13. November eröffnete Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium ein Mutter-Kind-Spital im nordjordanischen Bezirk Irbid. Das Krankenhaus dient der Unterstützung syrischer Flüchtlinge, die in den Gemeinden in Irbid leben.
Über eine halbe Million syrische Flüchtlinge
Die Krise in Syrien verursacht massive Flüchtlingsströme in die Nachbarländer. Derzeit hat es über 540’000 syrische Flüchtlinge in Jordanien. Rund 70 Prozent von ihnen leben ausserhalb von Flüchtlingslagern, was die Ressourcen des Landes und insbesondere das Gesundheitssystem belastet. Dies führt dazu, dass nun auch die Jordanier einen schlechteren Zugang zu medizinischer Behandlung haben. Irbid allein beherbergt über 120’00 Flüchtlinge, was dem Grossteil der syrischen Flüchtlinge im Land entspricht.
MSF führte eine Begutachtung der Gesundheitslage der syrischen Flüchtlinge in der jordanischen Gemeinde durch und reagierte auf Mängel in der Mutter-Kind-Versorgung. Darauf wurde ein 10-Betten-Spital zur Versorgung von Müttern und Neugeborenen sowie einer prä- und postnatalen Ambulanz errichtet. In den kommenden Wochen wird zusätzlich eine Kinderstation mit 18 Betten für eine ambulante Betreuung eingerichtet werden. Das MSF-Team in Irbid besteht aus rund 40 medizinischen und lokalen Betreuern sowie acht internationalen Mitarbeitern.
Entlastung für das jordanische Gesundheitssystem
„Das Projekt in Irbid soll syrischen Flüchtlingen helfen und gleichzeitig das jordanische Gesundheitssystem entlasten“, erklärt Marc Schakal, Einsatzleiter von MSF in Jordanien. „Die Hilfsstrategie von MSF für die syrischen Flüchtlinge unterstützt die Bemühungen der jordanischen Behörden. Es geht darum, bestmöglich auf die Krise innerhalb des Landes einzugehen. Wir wollen medizinische Versorgung für die Flüchtlinge in den Lagern und in den Gastgemeinden leisten und auch Verletzte behandeln“, fügt er hinzu.
MSF arbeitet seit August 2006 in Jordanien. Laufend erreichen syrische Flüchtlinge und andere Opfer des Konflikts die chirurgische Klinik in Amman, wo spezielle, chirurgische Eingriffe vorgenommen werden. Zusätzlich gibt es ein auf Traumapatienten spezialisiertes chirurgisches Programm in einem Spital des Gesundheitsministeriums in Ramtha. Seit März 2013 führt MSF ausserdem eine Pädiatrieabteilung im Flüchtlingslager in Zaatari.