MSF-Bericht über neurotoxische Symptome bei Patienten in Syrien

MSF a précisé qu’en tant qu’organisation humanitaire médicale, elle n’était pas en mesure d’établir la responsabilité de cet événement.

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MSF nimmt Stellung zu den Äusserungen der US-amerikanischen und anderer Regierungen zum kürzlich erschienenen Bericht von MSF über Patienten mit neurotoxischen Symptomen.

In den vergangenen zwei Tagen haben Vertreter der US-amerikanischen und anderer Regierungen Statements abgegeben, in denen sie den Einsatz chemischer Waffen in Syrien als "zweifelsfrei" erwiesen bezeichneten und Verantwortliche benannten. Sie bezogen sich in ihren Verlautbarungen auf Berichte verschiedener Organisationen – darunter auch Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF).
MSF weist ausdrücklich darauf hin, dass die von der Organisation veröffentlichten medizinischen Berichte nicht dafür genutzt werden dürfen, die genaue Herkunft der neurotoxischen Stoffe zu bestätigen und Verantwortliche zu benennen.

Wissenschaftlicher Nachweis des toxischen Stoffes erforderlich

Vergangenen Samstag hatte MSF veröffentlicht, dass in drei von der Organisation unterstützten Spitälern im Gouvernement Damaskus 3’600 Patienten mit neurotoxischen Symptomen eingeliefert wurden, von denen 355 gestorben sind (Medienmitteilung links). MSF hat seit 2012 engen Kontakt zu diesen und anderen medizinischen Einrichtungen, an die die Organisation medizinisches Material geliefert hat. Bislang konnten Mitarbeiter von MSF diese Einrichtungen nicht selbst aufsuchen.
Unsere Informationen deuten zwar stark darauf hin, dass zahlreiche Menschen mit einem neurotoxischen Stoff in Kontakt gekommen waren. Doch MSF hat deutlich erklärt, dass zur Bestätigung ein wissenschaftlicher Nachweis des toxischen Stoffes und eine unabhängige Untersuchung erforderlich sind. Erst dies kann gegebenenfalls die Grundlage dafür bilden, aus dem Vorfall eine massive und inakzteptable Verletzung des internationalen humanitären Rechts abzuleiten. Wir erklärten ausserdem, dass wir keine Aussage dazu machen können, wer für einen möglichen Angriff verantwortlich sein könnte.

Keine Rechtfertigung für Militärschlag

Inzwischen ist eine Untersuchung durch UNO-Inspektoren im Gang. MSF verwehrt sich dagegen, dass unsere Informationen als Rechtfertigung für einen Militärschlag verwendet werden. Als unabhängige medizinische humanitäre Organisation geht es für MSF einzig darum, Menschenleben zu retten, die Leiden der vom Syrienkonflikt betroffenen Menschen zu lindern und darüber zu berichten, wenn wir mit kritischen Vorfällen konfrontiert sind. Dabei halten wir uns strikt an die Prinzipien der Neutralität und Unparteilichkeit.
Der jüngste Vorfall, bei dem Tausende von Menschen in Damaskus mit neurotoxischen Symptomen eingeliefert wurden, ist ein weiteres Ereignis, das zur bereits katastrophalen humanitären Lage in Syrien hinzukommt. Der syrische Konflikt ist geprägt von extremer Gewalt, Vertreibungen, der Zerstörung von medizinischen Einrichtungen und äusserst eingeschränkten Möglichkeiten, humanitäre Hilfe zu leisten.

Wir sind uns bewusst, dass im Internet und in den Social Media falsche Angaben zu MSF in Syrien kursieren. Wir verweisen erneut auf unsere Pressemitteilung vom 24. August:

  • MSF ist nicht in der Lage, den Ursprung der neurotoxischen Symptome bei Patienten in drei von MSF unterstützten Kliniken in Damaskus zu ermitteln. MSF war und ist nicht selbst vor Ort.
  • MSF ist nicht in der Lage zu bestimmen, wer für dieses Ereignis verantwortlich war.

Wir bitten Sie, weiterhin die offiziellen Websites von MSF zu konsultieren, um korrekte Angaben zu den Aktivitäten von MSF in Syrien zu erhalten