Nach Ermordung von Mitarbeiter:innen: MSF fordert von der äthiopischen Regierung Offenlegung von Ermittlungen
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Die New York Times hat gestern einen Bericht über die Ermordung dreier Mitarbeiter:innen von Ärzte ohne Grenzen (MSF) im Juni 2021 veröffentlicht. Dazu erklärt Paula Gil, Präsidentin der spanischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, die die drei Mitarbeiter:innen entsandt hatte:
«Die New York Times hat gestern Recherchen zu der Ermordung unserer Kollegin María Hernández und unserer Kollegen Tedros Gebremariam und Yohannes Halefom in der Region Tigray in Äthiopien am 24. Juni 2021 veröffentlicht. In dem Bericht wird den äthiopischen Streitkräften die Verantwortung für die Ermordung gegeben, ein Kommandant sei direkt daran beteiligt gewesen. Wir fordern Äthiopien dringend auf, zu diesem Bericht Stellung zu beziehen.
Seit dem tragischen Tod unserer Kollegin und unserer Kollegen hat Ärzte ohne Grenzen unermüdlich versucht, die vollständigen Umstände dieser Tat in Erfahrung zu bringen und zu erreichen, dass jemand die Verantwortung dafür übernimmt. Die vorläufigen Ergebnisse unserer eigenen internen Untersuchung, die wir den äthiopischen Behörden mitgeteilt haben, konnten nicht mit Sicherheit bestätigen, wer die Täter waren oder welche Motive sie hatten.
Wir haben beide Konfliktparteien, die sich in dem Gebiet aufhielten, in dem die Tötungen stattfanden – die äthiopischen Streitkräfte und die Volksbefreiungsfront von Tigray – sowohl öffentlich als auch auf bilateraler Ebene kontaktiert und unsere konkreten Fragen zu ihrer möglichen Verwicklung in den Vorfall übermittelt. Wir haben sie auch gebeten, uns und den Familien von María, Tedros und Yohannes die Ergebnisse ihrer Untersuchungen mitzuteilen. Bis heute wissen wir nicht mit Gewissheit, welche Umstände zu diesen Tötungen geführt haben und wer dafür verantwortlich ist. Durch unsere bilateralen Kontakte wissen wir, dass die Ermittlungen der äthiopischen Streitkräfte noch im Gange sind, und wir halten es für dringend erforderlich, dass sie ihre Ergebnisse mitteilen.
Wir brauchen von allen Parteien Klarheit über die Geschehnisse und werden unsere Bemühungen fortsetzen, um alle wichtigen Informationen zu erhalten. Für die Sicherheit der Teams, die in ganz Äthiopien medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe leisten, müssen dringend angemessene Massnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass sich ein solch tragischer Vorfall wiederholt.
Die Erinnerung an María, Tedros und Yohannes und der Schmerz ihrer Angehörigen, Freunde und Kollegen brauchen Trost und einen Abschluss der Ermittlungen. Wir brauchen Antworten.»
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