Nach Hurrikan «Matthew:» Erste MSF-Teams erreichen zerstörte Gebiete
Haiti2 Min.
Nach dem Durchzug des Wirbelsturms «Matthew» über Haiti sind vier MSF-Teams in den betroffenen Gebieten unterwegs.
Die Teams von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) ermitteln die Bedürfnisse in den Gesundheitseinrichtungen und in den Gemeinden von fünf Distrikten: Grande Anse, Sud, Nippes, Artibonite und Nord-Ouest. In den Orten Les Cayes und Nippes wurde mit erster Hilfe begonnen.
Der Zugang zu den Gebieten ist schwierig; noch ist nicht klar, wie viel und welche Hilfe in Haiti nach dem Hurrikan «Matthew» benötigt wird. Die haitianischen Behörden berichten von Hunderten Toten und die Zahl steigt weiter an. Die Gefahr eines Cholera-Ausbruchs ist hoch.
Steigende Patientenzahlen erwartet
Die MSF-Teams erreichten in Haiti den Distrikt Sud mit Helikoptern und Autos. Sie berichten von schweren Zerstörungen an Häusern und Infrastruktur entlang der Küste zwischen Tiburon und Port-à-Piment.
In die Spitäler kommen mehr und mehr Patienten, viele mit Fuss- und Beinverletzungen, die sich zum Teil schon infiziert haben. Das MSF-Team versorgt im Spital in Les Cayes Verletzte und unterstützt die Klinik mit medizinischem Material zur Wundbehandlung. Das Personal rechnet in den kommenden Tagen mit einer steigenden Zahl Patienten.
Nachdem das Ausmass der Zerstörung im Distrikt Grande Anse aus der Luft beurteilt werden konnte, versucht ein weiteres Team von MSF nun, diese Küstengebiete zu erreichen. In Nippes ist ebenfalls ein Team eingetroffen, das erste Hilfe leistet und im Falle eines Cholera-Ausbruchs einsatzbereit ist.
Cholera-Zentrum in Bereitschaft
Ein weiteres MSF-Team ist in den Distrikten Artibonite und Nord-Quest unterwegs, um den Zustand der bestehenden Gesundheitseinrichtungen einzuschätzen und die Bedürfnisse in Bezug auf Wasser, Sanitäreinrichtungen und Unterkünften zu ermitteln.
Nach dem Durchzug des Hurrikans «Matthew» sind 26 MSF-Mitarbeitende im Einsatz. Die Organisation ist bereits seit vielen Jahren in Haiti tätig, derzeit mit sechs Projekten in der Hauptstadt Port-au-Prince und Umgebung. Darüber hinaus unterstützt MSF das Cholera-Zentrum Diquini in Port-au-Prince und verfügt über ein komplettes Cholera-Behandlungszentrum, das innerhalb weniger Stunden aufgebaut werden kann und dann sofort einsatzbereit ist.