Neue Unterkünfte für die Flüchtlinge in Grande-Synthe, Nordfrankreich

« Nous avons construit ce site pour apaiser une situation de crise dans laquelle le gouvernement refusait d’intervenir »

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MSF hat eine neue Anlage für die Flüchtlinge gebaut, die bisher unter menschenunwürdigen Bedingungen im Matsch lebten.

Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat im 40 Kilometer von Calais entfernten Grande-Synthe im Norden Frankreichs eine neue Anlage gebaut. Sie soll Flüchtlinge, die bisher in Kälte und Schlamm im Basroch-Camp lebten, aufnehmen. Der Umzug in die neuen Unterkünfte im Linière-Camp am Rande von Grande-Synthe soll heute beginnen und in den kommenden Tagen weitergehen. Unterstützt wird er von der Gemeinde Grande-Synthe. Damit die Menschen in Zukunft im Trockenen unter akzeptableren Bedingungen leben können, wurden 200 Unterkünfte aus Holz gebaut, die unterschiedlich viele Personen beherbergen können und jeweils über einen Ölofen verfügen. Weitere Unterkünfte sind in Planung.
Die Bewohner des Camps von Basroch wurden bereits vor einiger Zeit über den Umzug informiert. Interkulturelle Vermittler von MSF erklärten den Menschen zunächst, dass es keine Einlasskontrollen in dem neuen Camp geben werde und die Menschen frei kommen und gehen können. «Dieses Camp darf kein geschlossenes Lager sein», betont André Jincq, stellvertretender MSF-Programmleiter. Die Anlage wird in sechs grosse Bereiche aufgeteilt und jeder Bereich verfügt über Sanitäranlagen mit ausreichend Toiletten und Warmwasser-Duschen. Zudem wurden Müllsammelstellen eingerichtet und ein Abwassersystem installiert.
Der Bau der Anlage soll die elementaren Bedürfnisse der geflohenen Menschen decken. Lokale Vereine bauen zudem Küchen, eine Schule und einen Spielplatz, da unter den Menschen in Grande-Synthe auch viele Familien und rund 100 Kinder sind. In naher Zukunft sollen in einem der vorhandenen Gebäude auf dem Gelände zudem Waschmaschinen und Trockner aufgestellt werden, die frei zugänglich sein werden.

Fokus nun wieder auf medizinische Hilfe

MSF hat die Anlage zwar entworfen, wird aber nicht für die Verwaltung zuständig sein. Diese Aufgabe wird eine andere Organisation übernehmen. «Wir haben diese Anlage gebaut, um eine Krisensituation zu entschärfen, gegen die der Staat nichts unternommen hat», erklärt Jincq. MSF kümmert sich jedoch um die Wartung der Infrastruktur, wie z.B. im Bereich Wasser und Elektrizität.
Der Bürgermeister von Grande-Synthe hatte im Dezember vergangenen Jahres angesichts der Untätigkeit der französischen Regierung MSF um Hilfe gebeten, um mit der Ankunft der zahlreichen Flüchtlinge und Migranten in der Region besser umgehen zu können. Die Organisation konzentrierte sich zunächst auf die Verbesserung der Sanitäranlagen und das Angebot medizinischer Versorgung im Basroch-Camp. Im Januar begannen die Logistik-Teams von MSF dann mit der Arbeit in der Anlage von Linière. Nachdem dies nun abgeschlossen ist, wird sich MSF nun wieder auf die medizinische Versorgung von Einzelnen und die Versorgung hilfsbedürftiger Menschen konzentrieren. Das Angebot umfasst ärztliche Sprechstunden, Krankenpflege und psychologische Beratungen.