Ärzte ohne Grenzen verstärkt die Nothilfe im Sudan mit 35 Millionen Euro von der IKEA Foundation
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Der seit anderthalb Jahren andauernde Krieg im Sudan hat eine der verheerendsten humanitären Krisen seit Jahrzehnten ausgelöst. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde jeder fünfte Mensch im Land dadurch vertrieben. Die Hälfte der Bevölkerung ist von Nahrungsmittelknappheit bedroht. Ärzte ohne Grenzen betreibt mit über 1000 Mitarbeitenden 15 Spitäler, 9 Gesundheitszentren und mobile Kliniken im Sudan. Dank der 35 Millionen Euro der IKEA Foundation kann diese Hilfe aufgestockt werden.
Trotzdem bleibt der Hilfsbedarf enorm und eine gemeinsame Aufstockung der Hilfe durch alle Akteure ist dringend erforderlich.
«Mit dieser grosszügigen Spende können wir auf den medizinischen Bedarf reagieren und Vertriebenen den kostenlosen Zugang zu Gesundheitsversorgung ermöglichen», sagt Alaa Ahmed, Pflegefachfrau von Ärzte ohne Grenzen im Sudan.
Über die massive Notlage im Sudan wird viel zu wenig berichtet. Wir sind der IKEA Foundation und anderen Spendenden dankbar, dass sie die Menschen im Sudan unterstützen. Als medizinische Hilfsorganisation werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass Menschen in Not lebensrettende Behandlungen erhalten.
«Dies ist derzeit eine der grössten humanitären Krisen der Welt. Wir sind beeindruckt, wie Ärzte ohne Grenzen der sudanesischen Bevölkerung hilft und ermutigen andere Geldgeber, sich uns anzuschliessen und die Bemühungen der Hilfsorganisation zu unterstützen», sagt Jessica Anderen, CEO der IKEA Foundation.
«Diese verheerende Krise erhält weder die notwendige Aufmerksamkeit noch die nötige Finanzierung. Dass auch andere Akteure aus dem privaten Sektor finanzielle Hilfe leisten, bestärkt uns. Um die Betroffenen substanziell unterstützen zu können, müssen jedoch Regierungen wie auch der private Sektor mehr tun», so Hayley Kornblum, Programmleiterin bei der IKEA Foundation.
Aufgrund des Kriegs sind mehr als zehn Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden. Weitere drei Millionen mussten in Nachbarländer wie den Tschad und den Südsudan fliehen. Mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung – rund 26 Millionen Menschen – sind nach Angaben der Vereinten Nationen von einer akuten Ernährungsunsicherheit betroffen.
Ärzte ohne Grenzen weitet die Nothilfe aus. Dabei konzentrieren wir uns auf die Behandlung schwer mangelernährter Kinder und reagieren auf die Bedürfnisse der Geflüchteten. Zudem stellt Ärzte ohne Grenzen Wasser und sanitäre Einrichtungen zur Verfügung, so beispielsweise im Transitcamp in Adré (Grenze Tschad/Sudan), wo unsere Teams täglich über eine Million Liter Wasser bereitstellen. Dort, wie auch in anderen Geflüchtetencamps, sorgt Ärzte ohne Grenzen für die Verteilung lebenswichtiger Hilfsgüter.
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